Mehr Aufgaben, weniger Personal

14. Dezember 2016
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Das Personal der öffentlichen Verwaltungen wurde binnen zwei Jahrzehnten radikal gekürzt – in einigen Bereichen mehr, in anderen weniger. Die negativen Folgen sind deutlich zu spüren. In der Zeitschrift »Der Personalrat« 12/2016 erläutern Jörg Bogumil und Marc Seuberlich, was dünne Personaldecken in der Verwaltung anrichten können.

Seit 1991 waren Personalveränderungen im öffentlichen Dienst in der Regel gleichbedeutend mit Personalabbau. Erst 2008 konnte diese Abwärtsbewegung gestoppt und in einen bis heute anhaltenden leichten Anstieg der Beschäftigtenzahlen umgekehrt werden. Vom Niveau der Jahrtausendwende sind wir indes noch weit entfernt. Waren 2000 noch 4,9 Millionen Menschen beim Bund, den Ländern, Kommunen und in der Sozialversicherung beschäftigt, waren es 2008 nur noch 4,5 Millionen (−8,2 Prozent). 2015 war diese Zahl wieder leicht angestiegen – auf 4,65 Millionen (5,4 Prozent).

Personalabbau in den Ebenen

Das ganze Ausmaß des Personalabbaus wird sichtbar, wenn man den Vergleich zieht zwischen den Jahren 1991 (dem Höhepunkt des Personalbestands) und 2010. In diesen zwei Jahrzehnten ist die Anzahl der Beschäftigten im unmittelbaren und mittelbaren öffentlichen Dienst einschließlich der Zweckverbände und des Bundeseisenbahnvermögens von 6,7 Millionen auf knapp 4,6 Millionen gesunken. Dies entspricht einem Abbau von 31 Prozent. Berücksichtigt man allerdings die insbesondere auf kommunaler Ebene zu verzeichnenden Ausgliederungen aus den Kernhaushalten (Krankenhäuser, kommunale Wirtschaftsunternehmen) und den Rückgang der militärischen Beschäftigung nach Ende des Kalten Krieges, so sind es »nur« noch 11 Prozent.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Teilzeittätigkeit ständig zunimmt, so dass die reine Zahl der Beschäftigten immer weniger aussagt. Betrachtet man die Entwicklung der letzten 15 Jahre, so liegen die VZE mit aktuell 4,09 Millionen rund 7,9 Prozent niedriger als 2000, nachdem zum Zeitpunkt des Tiefstands 2008 der Rückgang bereits bei 11,6 Prozent lag (3,92 Millionen).

Trotz zaghaften Gegensteuerns in den letzten Jahren hat die Leistungsfähigkeit der Verwaltungen darunter gelitten.

Den vollständigen Beitrag von Bogumil/Seuberlich, »Mehr Aufgaben, weniger Personal«, lesen Sie in der Ausgabe 12, S. 8–12 der Zeitschrift »Der Personalrat«.

© bund-verlag.de (mst)  
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