Agile Arbeit

7 Tipps für Scrum & Co

23. Mai 2019 Agile Arbeit
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Quelle: Robert Kneschke_Dollarphotoclub

Agil – ein Begriff mach Karriere. Die Bedeutung agiler Arbeitsmethoden steigt seit Jahren. Das gilt vor allem, aber nicht nur im IT-Sektor, in dem agile Methoden entwickelt wurden. Was man genau darunter versteht und wie der Gesundheitsschutz davon profitieren kann, erklärt die Zeitschrift »Gute Arbeit« 4/2019.

Woher kommen agile Methoden?

Sie entstanden ab den 1990er Jahren in der Softwareentwicklung: Praktiken wie das schrittweise Vorgehen in Sprints (definierte Arbeitsschritte) gehören dazu. In den USA wurde 2001 der Begriff »agil« für das Modell gewählt und das sogenannte »agile Manifest« entwickelt: Es betont die Fähigkeiten der Einzelnen Team-Mitglieder, deren Selbstorganisation und die Kooperation.

Wie funktioniert agiles Arbeiten?

Scrum ist ein weit verbreitetes Beispiel: Dabei gibt es drei Rollen und verschiedene Formate wie (daily) Meetings, Reviews etc. Die Rollen sind das (Entwicklungs-)Team, der Product Owner und der Scrum Master. Der Product-Owner übernimmt die Kundenperspektive und beschreibt Anforderungen an ein Produkt. Diese werden in Sprints umgesetzt. Der Scrum Master ist Experte für die Methode unterstützt das Team dabei, die selbst gesetzten Regeln einzuhalten.

Gibt es Unterschiede zur klassischen Projektarbeit?

Es gibt keinen Projektmanagers. Das Team schätzt selbst den Projekt- und Zeitaufwand ein, der für ein Produkt nötig ist. Die Schätzung wird zyklisch wiederholt.

Welche Prinzipien gibt es?

Agile Arbeit beruht z.B. auf einem nachhaltigen Arbeitstempo ohne Überforderung. Überstunden gelten als Problemindikator. Gut und mit Augenmaß gestalte digitale Arbeit kann sich also positiv auswirken.

Agilität und gute Arbeit – passt das zusammen?

Das gewerkschaftliche Konzept der »Guten Arbeit« und agile Arbeit beruhen auf ähnlichen Werten: Der arbeitende Mensch steht im Zentrum, es geht um mehr Selbstorganisation und Selbstbestimmung. Ein agiles Prinzip besagt: »Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.«

Welche Probleme treten auf?

Mischformen aus der klassischen Projektarbeit und agilen Methoden können die Arbeits- und Stressbelastung erhöhen: wenn dem Team die zeitlichen und personellen Ressourcen gekappt werden, Führungskräfte den Leistungsdruck erhöhen usf.

Gibt es Empfehlungen?

Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt (diGAP) enthalten Voraussetzungen und Gestaltungsmerkmale für gute agile Arbeit: Die drei maßgeblichen Kriterien sind:

  • Einfluss und Beteiligung Selbstorganisation der agilen Teams
  • Ressourcenausstattung und Planung Einfluss auf die Arbeitsmenge, Personalausstattung, Zeitbedarfe
  • Verbindliche betriebliche Regelungen Erfolgsfaktoren, Rahmenbedingungen und Ressourcen für gute agile Arbeit in kollektiven Vereinbarungen verankern.

Die Einführung agiler Methoden über die Köpfe der Beschäftigten hinweg ist das Gegenteil von »agil«. Mitbestimmung ist die Grundlage für gute agile Arbeit, die die Interessenvertretungen nutzen sollten.

Weitere Informationen

Der vollständige Beitrag mit vielen Praxistipps zur Arbeitsgestaltung und der Mitbestimmung: Dr. Nadine Müller, Christian Wille in »Gute Arbeit« 4/2019 (S. 25-29): »So geht gute agile Arbeit«.

Das Titelthema in »Gute Arbeit« 4/2019: »Gesundheitskompetenz: Arbeitsschutz – ein Gewinn für Berufseinsteiger« (S. 8-21) mit vier Beiträgen und vielen Praxistipps.

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