Gesundheitsschutz

Krank ins Büro ist ungesund

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Quelle: contrastwerkstatt_Dollarphotoclub

Schlechtes Wetter, Grippewelle – in Großraumbüros ist die Ansteckgefahr besonders groß. Kommen Kollegen krank zur Arbeit, wird der Arbeitsplatz zur Virenfalle. Präsentismus heißt das Phänomen. Und manche Arbeitgeber befeuern das sogar mit Bonuszahlungen.

Immer mehr Krankentage verzeichnen die Betriebe von Jahr zu Jahr. Bis zu vier Erkältungen pro Jahr sind bei jedem Erwachsenen ganz normal. Im Schnitt verursachen Erkältungen oder grippale Infekte pro Beschäftigen und Jahr fünf bis zehn Fehltage. Aber nicht jeder bleibt gleich zuhause. Viele Arbeitnehmer schleppen sich krank ins Büro – obwohl sie hochansteckend sind. Gerade Großraumbüros entwickeln sich zu Virenschleudern.

Präsentismus heißt das Phänomen, wenn Beschäftigte krank im Büro erscheinen. Laut DGB-Index aus dem letzten Jahr, gab die Hälfte der abhängig Beschäftigten in Deutschland an, im vergangenen Jahr mindestens eine Woche trotz Krankheit gearbeitet zu haben.

Insgesamt sind zwei Drittel aller Beschäftigten im Jahr 2016 mindestens einmal krank zur Arbeit gegangen. Arbeitsverdichtung und hohe psychische Arbeitsbelastungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Beschäftigte krank zur Arbeit gehen. Beschäftigte, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben, gehen deutlich häufiger krank zur Arbeit.

Dass Betriebe wie Daimler ihren Mitarbeitern eine jährliche Gesundheitsprämie zahlen, wenn sie sich keinen Tag krank gemeldet haben, verschärft das Dilemma des Präsentismus eher noch. Dabei ist eigentlich offenkundig: Wer sich ein oder zwei Tage auskuriert, kann danach wieder richtig durchstarten und ist viel leistungsfähiger, als wenn er sich tagelang mit Schniefnase ins Büro quält.

Quellen:

Faz vom 15.1.2018

DGB Index Gute Arbeit 2/2016

© bund-verlag.de (fro)

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