Diversität

Personalräte in Vorreiterrolle

19. September 2018 Personalrat
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Quelle: © Starpics / Foto Dollar Club

Zum zweiten Mal richtet das DGB Bildungswerk BUND in diesem Jahr das Schöneberger Forum aus. Im Interview mit der Fachzeitschrift »Der Personalrat« 9/2018 spricht Geschäftsführerin Claudia Meyer über Chancen der Vielfalt und verrät, worauf sie sich besonders freut.

Welche Erwartungen haben Sie, hat das DGB Bildungswerk BUND als Veranstalter an das diesjährige Schöneberger Forum?

Nach mehr als 20 Jahren ist das Schöneberger Forum eine Institution für Interessenvertretungen des öffentlichen Dienstes und ihre Gewerkschaften. Wie immer erhoffen wir uns interessante Beiträge sowohl aus der Praxis als auch der Wissenschaft. Mit dem Thema »Vielfalt im öffentlichen Dienst« wollen wir neue Impulse setzen und sensibilisieren für die Chancen, die mit Vielfalt in der Arbeitswelt verbunden sind. Aber auch auf mögliche Risiken hinweisen, die bestehen, wenn man unbedacht an das Thema herangeht. Nicht zuletzt wird durch die Verleihung des Deutschen Personalräte-Preises die engagierte Arbeit der Interessenvertretungen im öffentlichen Dienst gewürdigt.


Welche Themen stehen besonders im Fokus? Wie betreffen diese den öffentlichen Dienst?

Unsere Gesellschaft ist vielfältig – und diese Vielfalt ist gesetzlich geschützt. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verlangt ausdrücklich, dass niemand in der Arbeitswelt aufgrund seines Geschlechts, Alters, einer Behinderung, seiner Herkunft, Religion oder sexuellen Identität benachteiligt werden darf. Deshalb sollte sich die Vielfalt unserer Gesellschaft gerade auch in den Belegschaften des öffentlichen Dienstes widerspiegeln. Wichtig ist aber auch, wie Diversität umgesetzt wird. Daher lautet das diesjährige Motto »Vielfalt gestalten«. Gerade weil es im öffentlichen Dienst schon lange an Fach- und Nachwuchskräften mangelt, ist Vielfalt wichtig für die Personalgewinnung. Wenn Vielfaltskonzepte richtig angewendet werden, ist das immer von Vorteil.


Was können Personalräte tun, um den Umgang mit Vielfalt in der Dienststelle positiv mitzugestalten?

Zunächst einmal offen sein und erkennen, dass eine vielfältige Zusammensetzung der Kolleginnen und Kollegen in einer Dienststelle neue Perspektiven für die Weiterentwicklung guter Arbeit bietet. Eine bunte Zusammensetzung der Belegschaft ermöglicht neue Herangehensweisen. Dadurch entsteht auch eine neue und bessere Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern – und das nicht nur wegen der Sprachkenntnisse. Hier können Personalräte eine Vorreiterrolle einnehmen. Zudem können sie auf ihre Mitbestimmungsrechte zurückgreifen. Bei Einstellungen können sie mehr Vielfalt anstoßen, in dem sie sich bewusst für Bewerberinnen und Bewerber einsetzen, die bei gleicher Eignung »anders« sind. Grundlegend geht es darum, die Kultur der Dienststelle zu verändern. Ich freue mich deshalb schon sehr auf die vielen positiven Beispiele aus der Praxis und auf die Erfahrungen, die Personalräte hiermit schon gemacht haben.

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