Gesundheitsschutz

Präsentismus ist im Homeoffice weit verbreitet

27. Februar 2023 Präsentismus
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Quelle: contrastwerkstatt_Dollarphotoclub

Viele Beschäftigte arbeiten, obwohl sie krank sind. Dieser so genannte »Präsentismus« ist vor allem im Homeoffice weit verbreitet. So das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) von 2022. Woran liegt das? Die fünf Top-Gründe für Präsentismus und was Betriebsräte dagegen tun können, haben wir Euch zusammengestellt.

Etwa ein Viertel der Beschäftigten arbeitet häufig oder sehr häufig trotz Krankheit die volle Schicht beziehungsweise den vollen Arbeitstag. Über die Hälfte zeigt zumindest manchmal Präsentismusverhalten. Ermöglicht wird dies u. a. durch die Einnahme von Medikamenten. So das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) von 2022. Besonders auffällig: Beschäftigte, die regelmäßig im Homeoffice arbeiten, sind häufiger betroffen als Arbeitende im Betrieb. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist ein erhöhtes Schuldgefühl bei den Betroffenen.

Zu den fünf Top-Gründen für Präsentismus zählen:

  • »Es gab keine Vertretung für mich.«
  • »Ich konnte Arbeiten, weil meine Erkrankung nicht ansteckend war.«
  • »Ich wollte meinen Kollegen/Kolleginnen nicht zur Last fallen.«
  • »Es gab dringende Arbeiten und Termine.«
  • »Weil ich gerne zur Arbeit gehe.«

In kleineren Unternehmen arbeiten Beschäftigte eher trotz Krankheit als in größeren Unternehmen. Stärker betroffen sind zudem jüngere und befristet Beschäftigte sowie Arbeitnehmer:innen mit Führungsverantwortung. Männer neigen weniger zu Präsentismus als Frauen.

Das können Betriebsräte tun

Arbeitgeber und Betriebsräte sollten mit den Beschäftigten über das Thema »Präsentismus« sprechen und sie dafür sensibilisieren. Die Studie zeigt, dass sich Beschäftigte eine direkte Ansprache von der Führungskraft wünschen, die vom Arbeiten trotz Krankheit abrät. Über die Hälfte der Befragten hätte gerne eine klare Vereinbarung, wie sie sich im Homeoffice bei Krankheit verhalten sollen. Wichtig sind zudem effektive Vertretungsregeln. So können den Beschäftigten der Druck und die Schuldgefühle genommen werden.

Quelle: »Betriebsrat und Mitbestimmung« 3/2023, Seite 2

© bund-verlag.de (ls)

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