Tarifverhandlungen

Landesbedienstete wollen sechs Prozent mehr

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Quelle: magele_Dollarphotoclub

Mehr Gehalt fordert ver.di für die Bediensteten im Öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeberseite stellt sich quer – und die erste Verhandlungsrunde ist erfolglos verstrichen. Runde zwei folgt Anfang Februar.

»Die Gesprächsatmosphäre ist gut, die Positionen sind weit auseinander«, lautete das Fazit des Vorsitzenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske nach der ersten Verhandlungsrunde am 21. Januar.

Die Forderungen der Gewerkschaft, die als Verhandlungsführerin der einschlägigen DGB-Gewerkschaften gemeinsam mit dem dbb beamtenbund und tarifunion mit der Arbeitgeberseite um bessere Bedingungen für insgesamt rund 3,3 Millionen Menschen - etwa 2,3 Millionen Beschäftigte der Länder inklusive Beamten und rund eine Million Versorgungsempfänger (auf die das Ergebnis zeitnah übertragen werden soll) - ringt, sind klar formuliert: Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro sowie zusätzlich 300 Euro für Beschäftigte im Pflegebereich. Die Gewerkschaft ver.di erwarte außerdem die Weiterentwicklung der Entgeltordnung verbunden mit strukturellen Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, heißt es in einer Mitteilung.

Azubis sollen 100 Euro mehr bekommen und nach ihrer Ausbildung übernommen werden. Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und wirkungsgleich auf die Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger der Länder und Kommunen übertragen werden.

Nachwuchs locken mit guten Bedingungen

Ver.di möchte mit den Forderungen eine Angleichung an die Einkommensentwicklungen in anderen Wirtschaftszweigen schaffen und zudem gewährleisten, dass der Öffentliche Dienste für Berufseinsteiger attraktiver wird – denn 2025 gehen ver.di-Berechnungen zufolge 25 Prozent der Bediensteten in den Ruhestand. Höchste Zeit also für eine Verjüngung, die nur mit guten Gehältern und Arbeitsbedingungen zu schaffen sei, so Ver.di-Boss Bsirske.

Die Arbeitgeberseite, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), müsse mehr Engagement für ein modernes Tarifrecht an den Tag legen und erkennen, welche Möglichkeiten in einer gestaltenden Tarifpolitik lägen. Die TdL habe einen solchen Politikwechsel bitter nötig, erklärte dbb-Chef Ulrich Silberbach. 

Am 6. und 7. Februar 2019 folgt in Potsdam die zweite Verhandlungsrunde.

© bund-verlag.de (mst)

Quelle:

Pressemitteilungen des ver.di-Bundesvorstandes und des dbb vom 21. Januar 2019

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