Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2022

Projekt: Dienstvereinbarung zum Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing am Arbeitsplatz sowie im Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz
Bewerber/in: Personalrat Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)
Beschäftigtenzahl: >1000
Projektzeit: 10/2018 bis 1/2021

 

Kurzbeschreibung

Die neue Dienstvereinbarung wurde 2018 im Zuge der #MeToo-Debatte angestoßen, mit dem Fokus auf sexuelle Belästigung. Die Ereignisse – nicht zuletzt bei der ZDF-Tochter „ZDF.digital“ – haben dem Personalrat gezeigt, dass große Unklarheit darüber herrscht, was im Fall vermuteter Vergehen getan werden kann und sollte. Dies gilt auch für den Umgang mit den Beschuldigten. Dem Personalrat war es aber wichtig, den Bogen mit den Themen „Mobbing“, „Diskriminierung“ und „Konfliktmanagement“ weiter zu spannen.

Ausgangslage

Die Ereignisse - nicht zuletzt bei der ZDF-Tochter „ZDF.digital“ - haben gezeigt, dass große Unklarheit darüber herrscht, was im Fall vermuteter Vergehen getan werden kann und sollte. Dies gilt auch für den Umgang mit den Beschuldigten.

Vorgehen

Wir haben in einer internen AG unter Beteiligung aller selbstständigen ZDF-Personalräte zunächst bestehende Betriebs-/Dienstvereinbarungen analysiert und die aus unserer Sicht besten Regelungen auf ZDF-Verhältnisse adaptiert und ergänzt. In Abstimmung mit der Gleichstellungsbeauftragten entstand ein erster Entwurf, der der Hausseite übermittelt wurde, die uns einen „Gegenentwurf“ zur Verfügung gestellt hat. Dabei wurden - bei aller Einigkeit im Ziel - in einigen Grundsatzfragen unterschiedliche Auffassungen deutlich (z.B. inwieweit Personalräte Teil des Verfahrens sind und die Vertraulichkeit der Personalratsberatung aufgehoben werden soll). Diese Grundsatzfragen wurden in kleiner Runde diskutiert. Die Kompromissvorschläge musste dann in weiteren Runden zunächst mit der internen AG und dann allen Personalräten in der Zentrale und den Landesstudios abgestimmt werden. Erschwert wurde die Abstimmung durch die Einschränkungen der Kommunikation in Pandemiezeiten.
 

Ergebnis

Wir haben heute eine Dienstvereinbarung, die klare Zuständigkeiten und Verfahren zum Vorgehen bei sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing. Was eigentlich zwei Dienstvereinbarungen sein könnten, wurde in einer zusammengefasst, wobei die jeweiligen Besonderheiten der unterschiedlichen Verstöße berücksichtigt wurden.

Die Personalräte konnten die Vertraulichkeit und Verschwiegenheit ihrer Beratung aufrechterhalten. Dass es gelungen ist, auch beim Thema „Mobbing und Konfliktlösung“ Verfahren und Vorgehensweisen zu finden, war seit vielen Jahren ein Wunsch der Personalräte.