Sonderpreis der Debeka

Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover

Projekt: „Fortschritt statt Rotstift“ - das Projekt „Ko-Ko – Kooperative-Konstruktive Aufgabenkritik“ der Personalvertretungen der Landeshauptstadt Hannover

„Wir treten den üblichen Haushaltskonsolidierungsreflexen entgegen und nutzen die guten Ideen der Beschäftigten für Modernisierung und Attraktivitätssteigerung.“

Matthias Schrade, Stellvertretender GPR-Vorsitzender (vorne, 2.v.re.)

Bewerber/in: Gesamtpersonalrat der Landeshauptstadt Hannover
Projekt: „Fortschritt statt Rotstift“ - das Projekt „Ko-Ko – Kooperative-Konstruktive Aufgabenkritik“ der Personalvertretungen der Landeshauptstadt Hannover
Beschäftigtenzahl: > 1000
Projektzeit: 05/2021 - 04/2023

 

Kurzbeschreibung

Neue Wege des GPR, um bei Haushaltskonsolidierungen die negativen Folgen automatischer Kürzungen zu vermeiden. Der GPR startete gemeinsam mit den ÖPRen eine eigene beteiligungsorientierte Ideensammlung, welche im Ergebnis zu einem Personalräte-Programm mit 64 Vorschlägen aus allen Teilen der Verwaltung führte. Diese werden nun gleichberechtigt mit den Vorschlägen der Verwaltung in das Konsolidierungsprogramm eingespeist.

Motiv

Der Haushalt ist in tiefroten Zahlen. Die Lösung von Verwaltung und Politik: Wieder ein Haushaltssicherungskonzept mit einem Einsparvolumen im Personalbereich in Höhe von ca. 35 – 40 Millionen € (Personalkürzungen; Arbeitsverdichtung). Der GPR lehnt eine weitere Arbeitsverdichtung ab.

Vorgehen

Erster Schritt: Wirtschaftlichkeit, Kund:innennutzen und Beschäftigteninteressen sind gleichwertige Ziele für den weiteren HSK-Erstellungsprozess, an denen sich jede Maßnahme messen lassen muss.

Zweiter Schritt: Herstellen einer größtmöglichen betriebsinternen Öffentlichkeit, um neben der Information der Beschäftigten auch die Mitbestimmung abzusichern. Jede Maßnahme wurde in einem Zwischenschritt vor der verwaltungsinternen Entscheidung zur weiteren Ausplanung zwischem GPR und ÖPR diskutiert. So konnten alle Ideen/ Maßnahmen in dem Zusammenspiel der Personalvertretungen bereits in der Planungsphase bearbeitet werden. Gleichzeitig wurden gesonderte Mitbestimmungsverfahren auf der entsprechenden PR-Ebene nach einer Entscheidung der zweiten Entscheidung der Lenkungsgruppe zur Umsetzung (nach der Ausplanung) installiert.

Dritter Schritt: Projekt „KoKo“ – Projektgruppe mit allen ÖPR und dem GPR: regelmäßige Treffen zum inhaltlichen Austausch und dem Bearbeiten der Ideen für die einzelnen Themen, geclustert nach Digitalisierung, Nachhaltige Stadtgestaltung / Stadt(bild)gestaltung, Finanzrelevanz, Personalplanung und Organisationsentwicklung, Führung und Entscheidungskultur. In Folge monatliche Abstimmungen ÖPR/GPR mit der Verwaltungsleitung und auch mit den Mehrheitsfraktionen des Stadtrates. Anschließend wurden die Maßnahmen, die priorisiert waren, durch Beschluss formell als Bestandteil des HSK X-Programms überführt und waren von der Verwaltung verbindlichh zu prüfen.

Ergebnis

Der GPR hat es geschafft, nach neun „klassischen Sparprogrammen“ in den letzten drei Jahrzehnten das zehnte HSK-Programm zu einem Verwaltungsentwicklungs- und Modernisierungsprogramm umzugestalten: „Fortschritt statt Rotstift!“ Die Beschäftigteninteressen stehen bei allen Maßnahmen im Vordergrund. Daher spielen die Arbeitgeberattraktivität, Arbeitsplatzausstattung und -organisation eine herausgehobene Rolle. Der wesentliche Projektinput konnte über eine umfassende Einbindung aller ÖPRe generiert werden.

Alle eingebrachten Maßnahmen wurden im Rahmen der Mitbestimmung mit den befassten Personalvertretungen bearbeitet. Letztendlich wurden hierüber zwei Mitbestimmungsstufen organisiert. Gleichzeitig wurde mit der Dienstvereinbarung zur „Verfahrenstransparenz“ eine größtmögliche Informationsgrundlage für Personalvertretungen und Beschäftigte organisiert.