Preisträger Bronze 2023

Betriebsrat der K+S Minerals and Agriculture GmbH - Werk Werra, Philippsthal

► Projekt: Zukunftssicherung Werk Werra | Werra 2060

► AiB-Podcast: Dicke Bretter bohren

„Wir, die Betriebsräte bei K+S gestalten proaktiv die soziale- und ökologische Transformation im Bergbau.“

Der Betriebsrat von K+S Minerals and Agriculture GmbH, Werk Werra

 

Daten und Stichworte zum Projekt

Projekt: Zukunftssicherung Werk Werra | Werra 2060
Bewerber/in: Betriebsrat der K+S Minerals and Agriculture GmbH - Werk Werra, Philippsthal
Beschäftigtenzahl: > 1000
Branche: Bergbau (Rohstoffgewinnung- und Verarbeitung)
Gewerkschaften: IG BCE

 

Kurzpräsentation

Für das Werk Werra waren verschiedene Restrukturierungsprojekte ab Ende des Jahres 2020 angedacht. Der Betriebsrat initiierte das Projekt Zukunftssicherung Werk Werra, mit dem Ziel einer möglichst umfassenden Standort- und Arbeitsplatzsicherung. Als zentrales Ergebnis konnte eine komplette Schließung des Werks verhindert und ein Erhalt aller Standorte zum gegenwärtigen Zeitpunkt sichergestellt werden, sodass auch mögliche Teilstilllegungen vorerst abgewendet wurden. Darüber hinaus wurde eine Laufzeitverlängerung des Werks insgesamt erreicht.
 

Stichworte zum Projekt

  • Der Betriebsrat sah sich mit verschiedenen Restrukturierungsszenarien konfrontiert, die bis zur vollständigen Werkschließung reichten
  • Das Gremium setzte sich eine möglichst umfassende Standort- und Arbeitsplatzsicherung zum Ziel und entwickelte Maßnahmen zur Transformation
  • Die komplette Schließung wurde verhindert, der Erhalt aller Standorte sichergestellt, Teilstilllegungen abgewendet und eine Laufzeitverlängerung erreicht
     

Motiv
Im Werk Werra der K+S Minerals and Agriculture, mit 4.500 Beschäftigten, werden untertägig Kalirohsalze gewonnen. Das Unternehmen hatte für den Standort verschiedene Restrukturierungsprojekte ab Ende des Jahres 2020 angedacht. Vor dem Hintergrund einer arbeitgeberseitig vorherrschenden Skepsis gegenüber dem Werk Werra, einer eher negativen wirtschaftlichen Ausgangssituation sowie ökologischen und umweltpolitischen Herausforderungen, sah sich der Betriebsrat mit einer Situation konfrontiert, die in doppelter Hinsicht kritisch war: Erstens wurden arbeitgeberseitig Potenziale, die das Werk besitzt, nicht hinreichend aufgezeigt, wodurch die negative Perspektive auf das Werk verstärkt wurde. Zweitens standen mögliche Szenarien zur Teil- bzw. Komplettstilllegung des Werks zur Diskussion. Sowohl die ungenutzten Potenziale als auch die realistische Möglichkeit einer Standortschließung haben den Betriebsrat zum Handeln veranlasst.


Vorgehen

Das Gremium initiierte das Projekt Zukunftssicherung Werk Werra (ZuSiWE), mit dem Ziel einer möglichst umfassenden Standort- und Arbeitsplatzsicherung. Das Projekt wurde dann sozialpartnerschaftlich mit dem Arbeitgeber in das Transformationsprojekt „Werra 2060“ überführt. Da sich ein neuer COO im Vorstand als Arbeitsdirektor zugänglich für die Argumente der Mitbestimmung zeigte, eröffnete dies für den Betriebsrat ein Gelegenheitsfenster, sodass der beteiligungsorientierte Prozess im Vorstand Beachtung fand. In diesem Prozess haben Betriebsrat und Mitarbeitende Maßnahmen zur Standortsicherung und -transformation entwickelt. Dadurch wurden die Potenziale des Werks Werra aufgezeigt und sind in die strategischen Überlegungen des COO eingeflossen. In der Folge wurden einerseits Szenarien entwickelt, die von einer Teil- bzw. Komplettschließung des Werks bis hin zu einem Erhalt aller Werke reichten. Andererseits wurde eine kontinuierliche Einbindung der Mitbestimmung auf allen Entscheidungsebene erreicht.

Ergebnisse

Als erstes und für die Mitbestimmung relevantestes Ziel wurde eine komplette Schließung des Werks verhindert. Mit Blick auf die ersten projektspezifischen Zwischenziele konnte ein Erhalt aller Standorte des Werks zum gegenwärtigen Zeitpunkt sichergestellt werden, sodass auch mögliche Teilstilllegungen vorerst abgewendet wurden. Darüber hinaus wurde mit dem Projekt eine Laufzeitverlängerung des Werks insgesamt erreicht sowie einzelner Standorte. Für die Mitarbeiter bedeutet dies, dass ein maximal möglicher Erhalt an Arbeitsplätzen realisiert wurde. Personelle Anpassungen, die mit dem Projekt einhergehen, können durch sozialverträgliche Maßnahmen realisiert werden, sodass – gemäß Planung – das Ziel, dass „niemand ins Bergfreie fällt“, erreicht wurde. Darüber hinaus werden mit der Projektumsetzung die bestehenden ökologischen und umweltpolitischen Probleme angegangen und „beseitigt“.