Chronischer Stress kann das Herz langfristig schädigen

Stress muss man ernst nehmen. Wie Forscher jetzt herausfanden, kann sich ein Burnout noch Jahrzehnte später negativ auf den Körper auswirken.
Risiken eines erhöhten Stresslevels
Die US-Studie, basiert auf Daten von 11.445 Teilnehmern einer »Atherosklerose-Studie« aus den Jahren 1990 bis 1992. Damals wurden die Teilnehmer mittels Fragebogen dazu aufgefordert, ihre persönliche Erschöpfung zu beschreiben. Wissenschaftler unterteilten die Ergebnisse anschließend in drei Kategorien:
- vegetative Symptome (wie Müdigkeit),
- non-vegetative Symptome (wie Weinen)
- Symptome einer hochfunktionalen Depression (wie Produktivitätsdrang)
Zudem wurde die Herzfrequenzen der Teilnehmer gemessen. Diese waren zum damaligen Zeitpunkt alle normal. Die Ergebnisse wurden in vier Gruppen eingeteilt, wobei sich die vierte Gruppe aus den Personen zusammensetzte, die sich am stärksten als gestresst eingeschätzt hatten.
23 Jahre später wurden die medizinischen Akten dieser Teilnehmer noch einmal überprüft, um herauszufinden, wie es den meist gestressten Leuten ergangen war. Das Ergebnis: 2.200 Teilnehmer hatten Herz-Rhythmus-Strörungen entwickelt. Das entspricht 19,4 Prozent.
Das heißt, die Menschen, die sich als besonders erschöpft (= chronisch gestresst) bezeichnet hatten, hatten ein 20 Prozent höheres Risiko, ein Vorhofflimmern zu entwickeln. Und das kann zu Schlaganfall und Herzversagen führen.
Chronisch getriggerte Stressreaktionen des Körpers können schädliche Auswirkungen auf das Herzgewebe haben. Das könnte zur Entwicklung einer Herzrhythmusstörung führen.
Vorbeugung gegen chronischen Stress
Beschäftigte sollten frühzeitig für einen Stressabbau sorgen und sich Raum für Auszeiten nehmen, um »herunterzukommen« und vom Alltags- und Berufsstress abzuschalten. Auch Sport in einem »vernünftigen Rahmen« kann Stresshormone abbauen. Gut eignet sich ein Spaziergang in der Mittagspause oder nach Feierabend.
Quellenhinweise:
Business Insider, Meldung vom 15.1.2020; Die US-Studie wurde im »European Journal of Preventive Cardiology« veröffentlicht.
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