Damit Beschäftigte in Arbeit bleiben

Die Weiterbildungsberatungslandschaft ist sehr unübersichtlich. Neben den Arbeitgebern sind hier auch Kammern, Volkshochschulen, Berufsverbände und andere (kommunale) Stellen aktiv. Bisher fehlt aber ein flächendeckendes Netz an unabhängigen, leicht zugänglichen Beratungsstützpunkten. Als großflächig aufgestellte Institution, die sowohl mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern als auch mit Weiterbildungsträgern verbunden ist, kann die Bundesagentur für Arbeit dabei eine zentrale Rolle übernehmen. Diese Rolle wird der BA auch im »Weißbuch Arbeiten 4.0« zugedacht, das Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles kürzlich vorgelegt hat.
Mehrere Pilotprojekte zur Weiterbildungsberatung hat die BA bereits angestoßen. Zuletzt war es das Projekt »Weiterbildungsberatung« (WBB), das seit April 2015 an zwölf Standorten durchgeführt wurde und teilweise noch wird. Neu gestartet ist im März das Projekt »Lebensbegleitende Berufsberatung« (LBB). Es wird zunächst bei den Arbeitsagenturen in Leipzig, Düsseldorf und Kaiserslautern-Pirmasens angeboten und soll – falls es sich bewährt – ab 2019 in der Fläche umgesetzt werden. 110 speziell geschulte Beraterinnen und Berater sind dafür bisher eingesetzt. Dabei geht es vor allem um folgende Beratungselemente:- Weiterbildungsberatung von Arbeitsuchenden, Arbeitslosen und Menschen in Beschäftigung – mit dem Ziel der Berufswegeplanung bei Arbeitslosigkeit und im Erwerbsleben
- Frühzeitigere Orientierung in der Schule und den beruflichen Schulen und Angebote zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen
- Berufsberatung für Studierende und Hochschulabsolventen
Aussagen zur Wirkung des neuen LBB-Angebots können noch nicht gemacht werden. Dafür gibt es aber reichliche Erfahrungen mit dem Vorläufer-Projekt „Weiterbildungsberatung“ (WBB). Von April 2015 bis Februar 2016 wurden hier über 7.000 Beratungen durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse und Schlussfolgerungen daraus fasst Sabrina Klaus-Schelletter, Referatsleiterin in der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand, in der Ausgabe 7–8/2017 der Sozialen Sicherheit zusammen.
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