Spielräume für Beschäftigte
24. Mai 2017

Verschiedene Varianten
Die erste Variante besagt dabei, dass die Arbeitszeit bleibt wie sie ist, der Beschäftigte jedoch 2,6 Prozent mehr Entgelt bezieht. Variante zwei sieht sechs zusätzliche Urlaubstage vor, und die dritte Variante steht für eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde.DB-Beschäftigte können auswählen
„Wir haben im vergangenen Sommer unsere Mitglieder befragt und dabei ein klares Unentschieden zwischen Arbeitszeitreduktion, mehr Urlaub und mehr Entgelt erhalten“, sagt Regina Rusch-Ziemba, stellvertretende Vorsitzende der EVG. „Auf dieser Grundlage ist der Tarifvertrag zustande gekommen, der den Beschäftigten zutraut, selbst entscheiden zu können, welche der drei Möglichkeiten am besten in die jeweilige Lebenssituation passt.“Neueinstellungen nötig
Da vor allem die Variante, sechs zusätzliche Tage Urlaub zu wählen, einigen Bedarf an Neueinstellungen nach sich zieht, werden die Beschäftigten der Deutschen Bahn im Lauf dieses Jahres aufgefordert, sich für eine der drei Varianten zu entscheiden. „Wir haben mit der DB AG auch ein Monitoring vereinbart, damit wir einen Überblick erhalten, wer sich für welche Option entscheidet“, erklärt Claudia Dunst, Tarifsekretärin der EVG.Vereinbarungen auch für Private
Möglich wurde der Abschluss des Tarifvertrages, weil die EVG im DB-Konzern sehr stark vertreten ist. Gleichwohl setzt die Gewerkschaft darauf, in Zukunft auch mit Privatbahnen vergleichbare Tarifvereinbarungen abzuschließen. »Das grundsätzliche Interesse ist da, denn wer seinen Beschäftigten individuelle Entscheidungsmöglichkeiten zugesteht, gilt als attraktiver Arbeitgeber.«Welche Modelle derzeit noch diskutiert werden und wie der gesetzliche Rahmen dafür aussieht, beschreibt AiB-Autorin Gudrun Giese im Beitrag »Mehr Freiraum für Beschäftigte“ in der AiB 5/2017 ab S. 10«.
(CS)