Bewerbung Deutscher Personalräte-Preis 2017

Projekt: P.I.D. - Personalrat im Dialog
Bewerber/in: Personalrat AOK Ostwürttemberg
Beschäftigtenzahl: 400
Projektzeit: Seit 2014

 

Kurzbeschreibung

Der Personalrat entwickelt das Konzept „Personalrat im Dialog – P.I.D.“ und erreicht so eine Win-Win-Situation bei allen Beteiligten.

Motiv

In der AOK Ostwürttemberg sind derzeit ca. 400 Mitarbeiter beschäftigt. Das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und den Führungskräften/der Geschäftsführung war sehr angespannt, viele der Mitarbeiter trauten sich nicht, mit ihren Problemen zur Geschäftsführung zu gehen, teilweise wurden sie von den Führungskräften eingeschüchtert. Gespräche zwischen den Mitarbeitern und der Führung kamen daher nicht mehr zustande, Probleme wurden nicht besprochen, somit Vieles vernachlässigt. Der Personalrat suchte nach einer Möglichkeit, die Gesprächskultur zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitern zu verbessern.

Vorgehen

Der Personalrat entwickelte das Konzept des „P.I.D. – Personalrat im Dialog“, mit dem er die Kommunikation zwischen den Arbeitnehmern bis hin zur Geschäftsführung transparent machen möchte. Der Personalrat möchte so in Gespräche mit der Führungskraft treten, um Themen anzusprechen, die bisher vernachlässigt wurden. Er legte sein Konzept der Geschäftsführung vor und die Parteien einigten sich auf folgenden Ablauf: Nach Rücksprache mit der Geschäftsführung, P.I.D. wieder anwenden zu wollen, werden Abteilungen ohne Führungskräfte angeschrieben, ob ein Wunsch auf P.I.D. besteht. Wenn ja, wird ein Termin vereinbart. In einem 1-stündigen Gespräch bespricht der Personalrat mit einzelnen Mitarbeiter aktuelle Probleme. Danach gibt es Gespräche mit dem unmittelbaren Vorgesetzten und der Geschäftsbereichsleitung, bei der der Personalrat die Probleme des Mitarbeiters darlegt. Konnten die Probleme trotz der Gespräche nicht geklärt werden, wird ein Gespräch mit der Geschäftsführung geführt. In allen diesen Gesprächen tritt der Personalrat allein auf und bespricht die vom Mitarbeiter angesprochenen Probleme mit der Führungskraft.

Ergebnis

Mittlerweile wird das P.I.D.-Konzept regelmäßig eingesetzt, wodurch in allen Führungsebenen bis zum „untersten Mitarbeiter“ eine sehr transparente Kommunikation entstanden ist. „Geheimnisse“ oder „Vertuschungen“ sind kaum mehr möglich. Dieses Konzept steigert die Bindung innerhalb eines Teams, da P.I.D. ursprünglich entwickelt wurde, um Probleme innerhalb eines Teams anzusprechen und zu lösen. Deswegen ist es vor Anwendung des P.I.D. auch nötig abzuwägen, ob das angesprochene Problem nur eine Person betrifft (was dann einzeln angegangen werden muss) oder ob es ein Teamproblem ist. Das allein vom Personalrat entwickelte P.I.D. führt zu einer Win-Win-Situation sowohl für den Personalrat als auch für die Geschäftsführung, da so auch Themen, die in den vorherigen Führungsebenen nicht gelöst werden konnten, an die Geschäftsführung herangetragen werden. Mit diesem Konzept werden garantiert alle Führungsebenen erreicht.