Gehaltsreport 2024

Frauen verdienen schon beim Berufsstart weniger als Männer

14. März 2024 Gender Pay Gap
Team Frauen Männer Lohn Gehalt Geld
Quelle: www.pixabay.com/de

Selbst bei gleichem Bildungs- und Erfahrungshintergrund starten Frauen mit einem geringeren Gehalt ins Berufsleben als ihre männlichen Kollegen. So das Ergebnis einer Auswertung des Stepstone Gehaltsreports 2024. Wie hoch die Unterschiede sind, zeigen wir hier.

Der Auswertung nach erreichen Männer in den ersten drei Jahren im Beruf bei Vollzeitbeschäftigung ein Bruttomediangehalt von 40.250 Euro. Frauen lediglich 37.500 Euro. Der bereinigte Gender Pay Gap (= Lohnlücke, nachdem strukturelle Unterschiede herausgerechnet wurden) liegt in der frühen Karrierephase bei 4,8 Prozent (unbereinigt 6,9 Prozent).

Mit zunehmender Berufserfahrung steigen die Gehaltsunterschiede weiter. Der Gender Pay Gap bei Vollzeitbeschäftigung entspricht 12,4 Prozent. Bereinigt beträgt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern 5,5 Prozent.

Frauen eher bereit, über ihr Gehalt zu sprechen

Obwohl Männer und Frauen fast gleichermaßen erfolgreich nach einer Gehaltserhöhung fragen, fühlen sich Frauen bei Verhandlungen über mehr Geld einer Stepstone-Gehaltsbefragung zufolge deutlich weniger wohl. Frauen sind aber eher bereit, über ihr Gehalt zu sprechen und befürworten mit 90 Prozent deutlich häufiger (8 Prozentpunkte Differenz gegenüber Männern) eine Gehaltstransparenz in Deutschland.

Gender Pay Gap nach Berufsgruppen

Der Blick auf den bereinigten Gender Pay Gap zeigt auch innerhalb von Berufsgruppen mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung große Unterschiede. Zum Berufseinstieg zeigt sich der höchste bereinigte Gender Pay Gap in den Berufsgruppen

  • Handwerk (7,9 Prozent),
  • Groß- und Einzelhandel (7 Prozent)
  • sowie Vertrieb und Verkauf (7 Prozent).

Die geringste Lohnlücke gibt es in den Berufsgruppen

  • Personal (0,7 Prozent),
  • Marketing & PR (2,6 Prozent)
  • und Gastronomie & Hotellerie (2,6 Prozent).

Unabhängig von der Berufserfahrung ist die Lohnlücke in den Berufsgruppen

  • Groß- und Einzelhandel (10,1 Prozent),
  • Handwerk (9,4 Prozent)
  • sowie Vertrieb und Verkauf (7,9 Prozent)

am höchsten, während sie in den Berufsgruppen

  • Personal (1,2 Prozent),
  • Logistik (3,9 Prozent)
  • sowie Marketing & PR (4,1 Prozent)

am niedrigsten ist.

Hintergrundwissen: Was ist der Gender Pay Gap?

Der Gender Pay Gap beschreibt die unbereinigte Entgeltlücke bei Vollzeitbeschäftigung, bei der viele gehaltsrelevante Parameter wie Berufserfahrung und Bildungshintergrund vermischt werden. Der unbereinigte Wert vergleicht die männlichen und weiblichen Beschäftigten in ihrer Gesamtheit miteinander. Er ist als Differenz des Jahresgehaltes zwischen Männern und Frauen im Verhältnis zum Gehalt der Männer zu verstehen.

Ein Großteil der Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen lässt sich jedoch durch andere Einflussfaktoren erklären wie z.B. Alter, die Branche, die Berufsgruppe, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland und die Stadt und die Personalverantwortung. Berücksichtigt man diese Faktoren in einem Rechenmodell, ergibt sich der bereinigte Gender Pay Gap. Er kann als die Gehaltsdifferenz zwischen zwei Personen interpretiert werden, die in allen berücksichtigten Merkmalen außer dem Geschlecht identisch sind.

Der Stepstone Gehaltsreport 2024 basiert auf einer der größten Gehaltsdatenbanken in Deutschland mit Gehaltsangaben nach Ort und Region, Berufsgruppe, Branche, Berufserfahrung und vielem mehr. 

Quelle:

PM von »the stepstone group« vom 1.3.2024

© bund-verlag.de (ls)

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