Bildungssystem

Deutscher Lehrerverband will Inklusion aussetzen

05. März 2018 Inklusion, Bildung
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Quelle: © Peter Atkins / Foto Dollar Club

Inklusion ist heute Aufgabe der Regelschulen, um Kinder mit körperlichen oder geistigen Handicaps so früh wie möglich integrieren zu können. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, fürchtet das Scheitern der Inklusion, da Lehrer überfordert und die Lernerfolge fraglich seien.

Es sei eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Bundesländer erforderlich, fordert der Lehrerpräsident in einer Mitteilung seines Verbandes. Viele Bundesländer betrieben eine Inklusionspolitik, die rein an Quoten und am Gießkannenprinzip anstatt an Qualität und bestmöglicher Förderung orientiert sei. Meidinger sagt: »Die Inklusion von Behinderten in die Gesellschaft ist ein hohes, erstrebenswertes Ziel. Leider behindert eine falsch verstandene Inklusionspolitik, die Förderschulen schließt, ohne Regelschulen entsprechend inklusionsgerecht auszustatten, genau dieses Ziel der späteren angemessenen Teilhabe von Behinderten am gesellschaftlichen Leben! Auch hier gilt: Qualität ist wichtiger als Quantität!« 

Lehrerbildung verbessern

Er kritisierte eine verfehlte Bildungs- und Schulpolitik sowie, dass in einigen Bundesländern die Fachlichkeit der Lehrerbildung im Bereich der Förderschulpädagogik stark zurückgefahren worden sei. Er forderte eine Nachdenkpause, um die Möglichkeiten und Veränderungen zu überprüfen und eine ehrliche Bestandsaufnahme durchzuführen. Die Ressourcen an Regelschulen müssten aber unbedingt gestärkt werden. 

© bund-verlag.de (mst)

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