DPRP-Teilnehmer im Interview

Homeoffice geht nur mit Vertrauen

28. April 2023
Werner Hölter_HPR DAK-Gesundheit

Seit der Pandemie ersetzt Homeoffice immer öfter die Büroarbeit. Damit tauchten neue Fragen zum Daten-, Arbeits-und Gesundheitsschutz auf. Werner Hölter, Vorsitzender des Hauptpersonalrats der DAK-Gesundheit und Teilnehmer beim Deutschen Personalräte- Preis 2022, erzählt, wie sie diesen Schutz umsetzen.

Herr Hölter, wie sah die Arbeit vor der Corona-Pandemie bei der DAK-Gesundheit aus?

Wie auch in anderen Unternehmen arbeiteten die meisten Beschäftigten der DAK-Gesundheit vor Ort im Büro, nur wenige Beschäftigte im Vertrieb durften mobil arbeiten. Dann kam die Pandemie, die alle Abläufe in den Dienststellen der DAK-Gesundheit im ganzen Bundesgebiet beeinflusste.

Wie reagierte der Hauptpersonalrat?

Wir mussten schnell reagieren und entwickelten und verabredeten kurzfristige Lösungen, um den Versichertenservice und die Versichertenversorgung weiter zu gewährleisten, aber natürlich auch, um unsere Beschäftigten vor dem Virus zu schützen. Das war unser »Solidarpakt «. Dieser Pakt war unsere Antwort auf die Herausforderungen zum Start der Corona-Pandemie; er entstand zeitnah mit dem Ziel, die Arbeit von zu Hause aus erledigen zu können und die Produktivität zu erhalten bei gleichzeitigem Gesundheitsschutz und gleichzeitiger Verhinderung von Ansteckungen.
 

Was beinhaltet dieser Pakt?

In dieser Vereinbarung haben wir u.a. geregelt, dass Beschäftigte, die die notwendige Betreuung der Kinder nicht organisieren können, unter Fortzahlung der Bezüge von der Arbeit freigestellt sind. Darüber hinaus wurde die Arbeitszeit auf 6 Uhr bis 20 Uhr ausgeweitet und es wurden die Urlaubsregelungen angepasst.

Gab es eine Regelung, die bei den Beschäftigten Priorität hatte?

Wichtigste Punkte waren die Antworten auf die notwendige Kinderbetreuung. Die unkomplizierte Arbeitsbefreiung, aber auch die Ausweitung des Arbeitszeitrahmens haben die Flexibilität für die Kollegen und Kolleginnen deutlich erhöht. Auch die Umplanung von Urlauben wurde gerne in Anspruch genommen. So konnte bereits geplanter Urlaub, der aufgrund der Pandemie nicht mehr angetreten werden konnte, oftmals verschoben und später zur Erholung nachgeholt werden.

Mittlerweile hat sich die Arbeitssituation fast wieder normalisiert − wie viele Ihrer Beschäftigten arbeiten derzeit noch im Homeoffice?

Derzeit arbeiten 8.621 Beschäftigte im Homeoffice: 7.445 an 1 bis 5 Tagen in der Woche im Homeoffice, 1.176 Beschäftigte arbeiten mobil.

Was unterscheidet den Solidarpakt von Ihrer Dienstvereinbarung »Homeoffice«?

Es handelt sich um zwei unterschiedliche Modelle: Der Solidarpakt war gegen die Corona-Pandemie, unsere Dienstvereinbarung regelt die langfristige Arbeit von zu Hause. Beim Erstellen der Dienstvereinbarung stand der Erhalt der Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber DAK-Gesundheit im Mittelpunkt und die Erkenntnis, dass es eine Rückkehr in die Arbeitsmethodik der Zeit vor Corona so nie mehr geben wird.

► Das vollständige Interview als PDF

Das Interview führte Martina D' Ascola.

aus: Der Personalrat 5/2023, S. 19f.

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