Aktuell in der AiB

Engagement zahlt sich aus

17. September 2020
21_Haus der Kunst

Wie Betriebsräte die Auslagerung des Sicherheitsbereichs verhindern konnten, die geschlechtergerechte Eingruppierung erreichten, das älteste Industrieunternehmen Deutschlands retteten und ein digitales Leitbild erarbeiteten.


Im Rahmen des Deutschen Betriebsräte-Tags vom 3. bis 5.11.2020 in Bonn werden wie jedes Jahr die Deutschen Betriebsräte- Preise verliehen. Zehn Projekte hat die Jury dafür nominiert. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Vier nominierte Betriebsrats-Projekte folgender Firmen stellen wir hier vor:

 

  • Stiftung Haus der Kunst München, gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH
    Durch die Auslagerung des kompletten Sicherheitsbereichs im Münchener Haus der Kunst wollte der Arbeitgeber Kosten verlagern und senken. Doch Betriebsrat und Belegschaft  erhinderten diesen harten Einschnitt mithilfe eigener Ideen und öffentlicher Unterstützung.
     
  • Bahlsen GmbH & Co KG, Werk 4, Varel
    Eigentlich sind Leichtlohngruppen seit 1988 durch eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) abgeschafft, doch in manchen Branchen hielt sich die ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen für die identische Arbeit erheblich länger. So waren weibliche Beschäftigte im Werk Varel des Keksherstellers Bahlsen schlechter eingruppiert als ihre männlichen Kollegen. Durch jahrelangen, hartnäckigen Einsatz des Betriebsrats gehört die Diskriminierung beim Entgelt inzwischen der Vergangenheit an.
     
  • HWK – Hüttenwerke Königsbronn
    Es ist das älteste Industrieunternehmen in Deutschland: die 1365 gegründeten Schwäbischen Hüttenwerke (SHW). Nach Umstrukturierungen wurden daraus im Mai 2019 die
    Hüttenwerke Königsbronn (HWK). Ohne tatkräftigen Betriebsrat, engagierte Belegschaft und öffentliche Unterstützung gäbe es das Traditionsunternehmen nicht mehr.
     
  • Evonik Industries AG
    Dass am Thema »Digitalisierung der Arbeitswelt « kein Weg mehr vorbeiführt, wurde in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie überdeutlich. Vor allem die Arbeit im Homeoffice bekam einen gewaltigen Schub. Auch beim zweitgrößten deutschen Chemieunternehmen Evonik – hervorgegangen u.a. aus der Ruhrkohle AG – wechselten viele Verwaltungsbeschäftigte außerplanmäßig ins Homeoffice. Doch schon zuvor hatte der Gesamtbetriebsrat (GBR) einen Diskussionsprozess angestoßen, die verschiedensten Aktivitäten zur Digitalisierung im Konzern besser zu koordinieren. »Wichtig ist uns dabei, dass regelmäßig überprüft wird, wie sich die Digitalisierung auf die Beschäftigten auswirkt«, sagt der GBR-Vorsitzende Martin Albers. »Das lässt sich am besten durch gemeinsames Agieren von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite bewerkstelligen.«

Zum Beitrag "Engagement zahlt sich aus" in der Zeitschrift "Arbeitsrecht im Betrieb" 9/2020, S. 40-42.

> Onlinepräsentation der Nominierten in Wort und Bild

 

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