Staat fehlen hunderttausende Beschäftigte

»Insbesondere für Bildung und Erziehung fehlt dem Staat das Personal, aber etwa auch für Sicherheit und Gesundheit werden dringend Nachwuchs- und Fachkräfte gebraucht«, sagte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 3. Januar 2018.
Stellenmangel in allen Bereichen
Der dbb schlüsselt auf, dass alleine 130.000 zusätzliche Erzieher benötigt sowie 32.000 Beschäftigte an Schulen gebraucht werden. Ebenfalls mit klaffenden Pwersonallücken: der bereich Sicherheit und Ordnung. Bei den Polizeikräften von Bund (500) und Ländern (8.000) fehle ebenso Personal wie in der Justiz (3.000) und bei den Feuerwehren (4.000). Auch im öffentlichen Gesundheitsdienst, in der allgemeinen Verwaltung und bei den Jobcentern gebe es zu wenig Personal, bei Finanzämtern würden rund 11.000 Mitarbeiter benötigt.
In einem Interview mit dem Bonner General-Anzeiger (Ausgabe vom 6. Januar 2018) sagte Silberbach: »Auch in vielen anderen Bereichen herrsche Personalnotstand. „Die Kollegen gehen auf dem Zahnfleisch. Es werden ohne Ende Überstunden gemacht. Der öffentliche Dienst bekommt immer mehr Aufgaben, aber nicht das notwendige Personal. So geht es nicht weiter.“ Zudem fühlten sich viele Beschäftigte unterbezahlt und nicht ausreichend wertgeschätzt: „Die Kollegen haben von Seiten der Politik in den vergangenen Jahre immer nur um die Ohren bekommen.«
Überalterung mit unübersehbaren Folgen
Durch fehlende Neueinstellungen steige der Altersdurchschnitt beim vorhandenen Personal immer weiter und alleine in den nächsten 15 Jahren würden rund 1,5 Millionen Kolleginnen und Kollegen altersbedingt ausscheiden. Mit Blick auf die zu erwartenden Neueinstellungen bleibe eine Personallücke von mehreren hunderttausend Beschäftigten, die dem öffentlichen Dienst bei seiner Aufgabenerfüllung fehlen werden, so die Einschätzung von Silberbach.
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