Die 7 häufigsten Arbeitsunfälle

Nummer 1: Stolpern, Rutschen, Stürzen
Die »SRS-Unfälle« stehen an erster Stelle auf der Liste der Arbeitsunfälle. Sie können sich praktisch überall ereignen – egal ob auf der Baustelle, in der Produktion oder im Büro. Ungleich schwerer wiegen je nach Branche jedoch die Folgen. Zieht ein Sturz über das Druckerkabel im Büro evtl. »nur« einen verstauchten Knöchel nach sich, kann das Stolpern auf einem Gerüst tödlich ausgehen.
Nummer 2: Falsches Bedienen von Werkzeug und Maschinen
Werkzeuge und Maschinen sind wesentlicher Bestandteil im Unfallgeschehen. Werden sie nicht richtig bedient, können verschiedene Verletzungen entstehen. Das reicht von kleinen Schnitt- und Stoßverletzungen über Quetschungen bis hin zu gravierenden Folgen wie Amputationen.
Nummer 3: Falsches Heben, Tragen und Lagern
Anheben von schweren Lasten, ruckartige Bewegungen oder »falsches« Tragen kann schnell zu Rückenbeschwerden führen. Hier helfen Tragehilfen wie Sackkarre oder Rollwagen. Dass es die gibt, müssen Beschäftigte dann aber auch wissen.
Nummer 4: Missachten von Sicherheitsvorschriften
Ein großer Teil von Arbeitsunfällen passiert, weil Beschäftigte mutwillig Vorschriften ignorieren. Geht eben einfach schneller, auf den drehbaren Bürostuhl zu steigen, statt die Trittleiter aus dem Abstellraum zu holen. Und die Maschine kann während der Wartung doch ruhig weiterlaufen.
Um bewusstes Fehlverhalten abzustellen, müssen Sie Mitarbeiter schulen und unterweisen, und Konsequenzen verdeutlichen – sowohl gesundheitlich als auch arbeitsrechtlich. Hier müssen Vorgesetzten einschreiten und ggf. Abmahnungen erteilen.
Nummer 5: Mangelnde Erfahrung
Junge Beschäftigte unter 25 Jahren haben ein doppelt so hohes Unfallrisiko. Der Grund: Ihnen fehlt die Erfahrung und das Know-How. Gepaart mit ihrer deutlich höheren Risikobereitschaft begünstigt das Arbeitsunfälle. Gerade für die Jungen sind Unterweisungen zu sicherheitsgerechtem Verhalten daher besonders wichtig.
Genau wie Jugendliche haben auch Zeit- bzw. Leiharbeitnehmer ein deutlich höheres Unfallrisiko, denn auch ihnen fehlt die Vertrautheit und die Erfahrung am Arbeitsplatz.
Nummer 6: Nachlässigkeit durch Routine
Auch am anderen Ende der Altersskala steigt das Risiko für Unfälle noch einmal deutlich an. Vor allem bei über 55-Jährigen schleicht sich mit der Zeit Routine ein, was oft zu Nachlässigkeit und Unfällen führt. Ältere Beschäftigte sollten daher in puncto Arbeitssicherheit auf dem neusten Stand gehalten werden, z.B. durch gezielte Schulungen.
Nummer 7: Mangelndes Bewusstsein für Sicherheit und Risiken
Teilweise wissen Beschäftigte es einfach nicht besser. Deshalb: Unterweisen Sie Beschäftigte – und zwar so konkret wie möglich! Wichtig ist hier auch die Vorbildfunktion der Vorgesetzen. Denn sonst kommt bei vielen schnell die Frage auf, warum sie sich sicherheitsgerecht verhalten sollen, wenn der Chef dies auch nicht tut?!
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