EVG fordert Bodycams für Zugpersonal

Die EVG will verhindern, dass körperliche und verbale Angriffe in Zügen und gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bahn und des Nahverkehrs weiter zunehmen.
Deshalb fordert die EVG, den Einsatz von Körperkameras (engl. Bodycams), wie sie bereits von Polizeieinsätzen bekannt sind, auch für das Personal in den Zügen des Nahverkehrs zu erproben. Die ersten Erfahrungen mit diesen Kameras seien gut, wie Tests auf freiwilliger Basis durch die DB Sicherheit ergeben hätten. Ergebnis: Dort, wo die Bodycams eingesetzt wurden, sei die Zahl der Übergriffe zurückgegangen.
Die EVG hat dem DB-Konzern in Abstimmung mit ihren Betriebsräten vorgeschlagen, die Bodycams in einem Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen zu testen. Dort sei die Zahl der Übergriffe besonders hoch.
Bei erfolgreichem Ausgang des Pilotversuchs sollte der Einsatz von Bodycams auf andere Unternehmen ausgeweitet werden. Die EVG betont, dass Beschäftigte und Kunden von Verkehrsunternehmen einen Anspruch darauf haben, »sicher unterwegs« zu sein.
Hinweis
Bodycams zählen zu den so genannten »Wearables«, die wie Smart-Watches, Datenbrillen oder andere am Körper getragene Mini-Computer zunehmend beruflich genutzt werden. Da sie auch eine kontinuierliche Überwachung ihrer Träger ermöglichen, wird ihr Einsatz unter Datenschutzgesichtspunkten kontrovers diskutiert.
Lesetipps:
- Weichert, Thilo: »Wearables – Schnittstelle zwischen Mensch und Computer« CuA 10/2016, S. 9
- Wurzberger, Sebastian: »Das gilt für Wearables im Arbeitsverhältnis« AiB 9/2017, S. 2
Quelle:
EVG, Pressemitteilung vom 10.8.2018
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