Internationaler Frauentag – erstmals ein Feiertag in Berlin
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Die Geschichte des Weltfrauentags geht bis in das Jahr 1909 zurück. Damals veranstalteten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas erstmals einen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht. Dadurch inspiriert veranstalten europäische Frauen bald ebenfalls erste Frauentage. Diese fanden zunächst am 19. März 1911 in Dänemark, im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und in der Schweiz statt. Erst 1921 wurde der internationale Weltfrauentag auf den 8. März gelegt.
Zu DDR-Zeiten war der Frauentag eine sozialistische Veranstaltung. Im Mittelpunkt standen weniger politische Forderungen als das gemeinsame Feiern. Hierbei zeichnete oft ein männliches Mitglied der Betriebsführung verdiente Kolleginnen aus.
Gleichberechtigung für Frauen und Männer
Der Frauentag setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein. Anfangs stand insbesondere das Frauenwahlrecht im Fokus, dieses wurde in Deutschland schließlich 1919 mit den ersten Wahlen für alle durchgesetzt. Im Laufe der kommenden Jahre gab es an diesem Tag Proteste gegen Krieg und Gewalt oder andere Frauenthemen wie Mutterschutz, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnkürzung.
Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen als Männer, werden öfter Opfer von häuslicher Gewalt, erhalten bei gleicher Leistung durchschnittlich weniger Gehalt, haben weniger Führungspositionen als Männer. Auf diese Missstände will der Weltfrauentag aufmerksam machen.
Internationaler Frauentag als Feiertag
In mehr als 25 Staaten – größtenteils in Asien und Afrika – der Welt ist der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag. In mehreren Ländern, darunter China, Madagaskar und Nepal, gilt der Feiertag nur für Frauen. In der Volksrepublik China ist der Nachmittag für Frauen arbeitsfrei.
Gesetzlicher Feiertag in Berlin
Berlin ist das erste Bundesland Deutschlands, das den Weltfrauentag zum gesetzlichen Feiertag erklärt hat. In Berlin kam der Vorschlag von den Linken und wurde von ihren Koalitionspartnern Grünen und SPD angenommen.
Aufruf zur Teilnahme an der Europawahl
Anlässlich des Weltfrauentags im Jahr der Europawahl rufen die Frauen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) alle Wahlberechtigten auf, mit ihrer Stimme die demokratischen Kräfte in Europa bei der Wahl am 26. Mai zu stärken.
»Die Gleichstellung von Frauen und Männern gehört von Anfang an zu den Grundwerten der Europäischen Union. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass in den Mitgliedstaaten die Benachteiligung von Frauen abgebaut, ihre Gesundheit geschützt und ihr Recht auf Selbstbestimmung gestärkt wird.«, so Elke Hannack, Stellvertretende DGB-Vorsitzende. Hier geht's zum Aufruf.
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