Kündigung

Serien-Aus der Lindenstraße rechtfertigt Kündigungen

26. September 2019
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Zwar läuft die beliebte WDR-Serie »Lindenstraße« noch bis 2020 mit neuen Folgen. Dass die seit 1985 produzierte Seifenoper eingestellt wurde, rechtfertigt aber schon jetzt betriebsbedingte Kündigungen der Mitarbeiter im Produktionsteam - so das Arbeitsgericht Köln.  

Die Kläger waren jeweils befristet für mehrere Folgen der Serie – zum Teil seit mehr als 20 Jahren – durchgängig bei der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion KG beschäftigt. Im November 2018 entschied der Westdeutsche Rundfunk (WDR), die Serie nicht mehr fortzuführen (WDR, Pressemitteilung vom 16.11.2018).

Nach der Entscheidung des Senders, die Serie einzustellen, kündigte die Arbeitgeberin die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter der Produktion. Insgesamt elf Mitarbeiter wenden sich vor dem Arbeitsgericht gegen die Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses. Die Kündigung sei unwirksam, weil die Arbeitgeberin ihrer Kenntnis nach nächstes Jahr eine andere Serie produzieren werde. Die Befristungen ihres Arbeitsverhältnisses halten sie aufgrund ihrer Anzahl und Dauer für unwirksam.

Gericht: Betriebsbedingte Kündigungen zulässig

Die ersten vier zur Entscheidung anstehenden Klagen hatten keinen Erfolg. Das Arbeitsgericht (ArbG) Köln hielt die Kündigungen aus betrieblichen Gründen für berechtigt und hat die Frage der Wirksamkeit der Befristungen offen gelassen. Da die Produktion der »Lindenstraße« eingestellt werde, könnten die Kläger von der Beklagten nicht mehr beschäftigt werden. Dabei komme es nicht darauf an, ob die Arbeitgeberin in Zukunft eine neue Serie produziert. 

Denn zum einen seien die Arbeitsverträge auf die Produktion der »Lindenstraße« bezogen. Zum anderen seien zum Zeitpunkt der Kündigung aber auch keine konkreten freien Arbeitsplätze absehbar gewesen.

Gegen die Urteile kann Berufung vor dem Landesarbeitsgericht Köln eingelegt werden.

© bund-verlag.de (ck)

Quelle

ArbG Köln (18.09.2019)
Aktenzeichen 2 Ca 2696/19, 2 Ca 2697/19 und 2 Ca 2699/19
ArbG Köln, Pressemitteilung vom 20.9.2019
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