Betriebsratsgremien

So arbeiten GBR und KBR effektiv zusammen

GBR/KBR Ratgeber
Quelle: Bund-Verlag

Oftmals gibt es neben dem örtlichen Betriebsrat auch noch einen Gesamt- und Konzernbetriebsrat. Wann können diese Gremien gebildet werden? Wie gelingt die Zusammenarbeit? Antworten gibt Beate Schwartau, Autorin unseres Praxis-Ratgebers zum GBR und KBR im Interview.

Wann kann ein GBR gegründet werden? Wann ein KBR?

Beate Schwartau:

Ein GBR muss gegründet werden, wenn innerhalb einer Unternehmens»gruppe« mehr als ein örtlicher Betriebsrat besteht. Ein Konzernbetriebsrat kann gegründet werden, wenn innerhalb diverser Unternehmens»gruppen«, mehrere Gesamtbetriebsräte bestehen oder örtliche Betriebsräte vorhanden sind.

Es ist möglich einen KBR zu gründen auch wenn es keine GBR Struktur gibt. Die schwierigste Fragestellung ist dabei, wann eine Geschäftsstruktur ein Unternehmen bildet oder ab wann innerhalb diverser Geschäftsstrukturen eine gemeinsame Konzernstruktur angenommen werden kann. Diese schwierige Frage versuche ich in meinem Ratgeber zum GBR und KBR in leichter Sprache zu beantworten.

Wie stehen GBR, KBR und örtlicher Betriebsrat zueinander?

Beate Schwartau:

Es handelt sich dabei nicht um eine hierarchische Beziehung. Der mächtigste Betriebsrat ist und bleibt für die Beschäftigten vor Ort immer der örtliche Betriebsrat. Die Arbeitgeber*innen können sich nicht aussuchen, mit wem sie verhandeln wollen. Und wie immer liegt der Teufel in der juristischen Arbeit im Detail und in der Zielvorstellung der handelnden Betriebsräte. Davon handelt dieses Buch. Ich habe zu diesem Zwecke mehrere Bundesarbeitsgerichtsentscheidungen analysiert und ausgewertet, damit die Trennschärfe der Zuständigkeiten erfassbar ist.

Welche Tipps können Sie den Gremien für die Zusammenarbeit geben?

Beate Schwartau:

Seien Sie innerhalb ihrer betriebsrätlichen Funktion niemals eitel, konkurrent oder arrogant gegenüber einzelnen Betriebsratsmitgliedern, ganz egal aus welcher Gremiumsstruktur diese handeln. Die »alten Hasen« verfügen über das Vermögen der Routine in der Betriebsratsarbeit. Die »neuen Hasen« verfügen über neue Perspektiven und Sichtweisen. Arbeiten Sie innerhalb ihrer betriebsrätlichen Struktur transparent und wertschätzend miteinander. Alle Betriebsräte müssen für einen gemeinsamen Erfolg im besten Sinne für die Beschäftigten handeln. Qualifizieren Sie sich bestmöglich und lassen Sie sich bei ihrer Arbeit professionell unterstützen. Dies gilt insbesondere im Bezug zu Ihrer Gewerkschaft.

Mehr lesen Sie im Ratgeber zum GBR und KBR.

Die Interviewpartnerin:

Beate Schwartau

ist Arbeitsrechtlerin, Personal- und Organisationsentwicklerin, ver.di-Mitglied und Funktionärin. Sie ist seit 30 Jahren in der Schulung und Beratung von Betriebsräten tätig.

 

 

Buchtipp der Online-Redaktion:

Schwartau

Gesamtbetriebsrat und Konzernbetriebsrat

Aufgaben und Rechte für neu- und wiedergewählte Mitglieder

2. Auflage 2019, Bund-Verlag

215 Seiten, 19,90 €

ISBN: 978-3-7663-6733-4

 

 

© bund-verlag.de (ls)

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