Arbeitsunfähigkeit

Warum wir plötzlich häufiger krank sind

04. August 2016
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Quelle: Monika Wisniewska_Dollarphotoclub

Im ersten Halbjahr 2016 hat es in Deutschland mehr Krankschreibungen gegeben als in den Vorjahren. Das ist das Ergebnis einer DAK-Analyse. Als Basis dienen die Daten von 2,6 Millionen Beschäftigten. Die häufigsten Gründe für Krankschreibungen: Rückenleiden, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Stress.


Mehr als ein Drittel - 37 Prozent - aller Berufstätigen wurde dem Gesundheitsreport zufolge in den ersten sechs Monaten 2016 mindestens einmal krankgeschrieben. Im Schnitt dauerte eine Erkrankung 12,3 Tage (2015: 11,7 Tage).

Rückenleiden und psychische Erkrankungen nehmen zu

Häufigster Grund für Krankschreibungen: Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen, die mit 22 Prozent in die Statistik eingingen. Hierunter leiden Männer öfter als Frauen. Erkrankungen des Atmungssystems folgen mit 17 Prozent. Fast genauso viele Ausfalltage gingen auf das Konto psychischer Erkrankungen (16 Prozent, 1. Halbjahr 2015: 15 Prozent). Frauen fielen dadurch bedingt fast doppelt so häufig wie Männer aus, geschlechtsunabhängig lag der Schnitt bei 35 Tagen. Im Gegensatz zum Vorjahresbeginn blieb 2016 euine Erkältungswelle aus, wie die DAK-Daten belegen. War im ersten Halbjahr 2015 noch einer von fünf Beschäftigten wegen Husten oder Schnupfen krank zu Hause geblieben, waren es ein jahr später lediglich 17  Prozent.

Mehr Krankheitsfälle im Osten Deutschlands

Der Ost-West-Vergleich zeigt: Beschäftigte in den östlichen Bundesländern waren mit einem Krankenstand von 5,5 Prozent häufiger und länger krankgeschrieben als im Vorjahreszeitraum (2015: fünf Prozent). Außerdem registrierete die DAK dort mehr krankheitsbedingte Fehltage als im Westen, wo der Krankenstand mit 4,2 Prozent deutlich niedriger ausfällt. Das hat zur Folge, dass im Osten 32 Prozent mehr Ausfalltage dokumentiert wurden als im Westen (Ost: 1.000 Fehltage pro 100 Versicherte/West: 758 Fehltage pro 100 Versicherte).

Lesetipps der Online-Redaktion:


  • »Psychische Gesundheit schützen« von Werner Feldes in AiB 3/2016, S. 50-53, und
  • »Die Last mit der Last« von Dirk Ditchen in Gute Arbeit 7-8/2016, S. 20-24.

Quelle:

Pressemitteilung der DAK Gesundheit vom 3.8.2016 © bund-verlag.de (mst)
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