Narzisstische Chefs fördern die Karriere
25. November 2016

Narzissten haben hohes Bedürfnis nach Anerkennung
»In der Psychologie werden die unerwünschten und unbeliebten Charaktermerkmale Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus in dem Persönlichkeitskonstrukt der sogenannten Dunklen Triade zusammengefasst«, so Koch. Narzissten hätten ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung von anderen während Psychopathen dazu neigten, impulsiv zu handeln und machiavellistische Personen sich manipulativ und kalkulierend im Umgang mit anderen verhielten.Die Arbeitspsychologinnen befragten insgesamt 811 Personen. Die meisten von ihnen waren in der Gesundheits- oder Dienstleistungsbranche tätig. In einer ersten Befragung sollten die Teilnehmer, in einem Fragebogen die Persönlichkeit ihrer direkten Vorgesetzten einschätzen. Nach rund drei Monaten wurden die Befragten zu ihrem eigenen Karriereerfolg und dem Wohlbefinden im Arbeitsumfeld befragt. Gefragt wurde u.a. nach der Wertschätzung durch den Vorgesetzten oder Stress im Job. Die Ergebnisse überraschten die Arbeitspsychologinnen: Manche Charaktereigenschaften der »Dunklen Triade« hingen sogar positiv mit dem Karriereerfolg zusammen.
»Vor allem narzisstische Charaktermerkmale bei Vorgesetzten hatten positive Auswirkungen auf die Höhe des Gehalts und die Chance auf Beförderungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Wohlbefinden im Unternehmen bei Beschäftigten nimmt zudem auch nicht ab, wenn Führungskräfte zu Narzissmus tendieren«, so Volmer. Der Grund: Narzisstische Personen streben nach positiven Beziehungen zu qualifizierten Beschäftigten, um von ihnen anerkannt zu werden, Selbstwertbestätigung zu erhalten und diese zukünftig an sich zu binden.