AOK-Fehlzeiten-Report 2017

Psychische Leiden am Arbeitsplatz nehmen zu

18. September 2017
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Quelle: © britta60 / Foto Dollar Club

Private Lebenskrisen wie schwere Erkrankungen oder der Tod eines nahen Angehörigen belasten Beschäftigte. Jeder zweite Betroffene fühlt sich in seiner Leistungsfähigkeit gebremst oder geht krank zur Arbeit – so der diesjährige Fehlzeiten-Report der AOK. Mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement können Unternehmen betroffene Mitarbeiter tatkräftig unterstützen.


»Etwa die Hälfte der Erwerbstätigen war in den letzten fünf Jahren von einem kritischen Lebensereignis betroffen. Die Folgen sind für Beschäftigte und Arbeitgeber gravierend«, so Helmut Schröder, Stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftliche Instituts der AOK (WIdO).

Laut einer aktuellen Befragung kommen bei den 2.000 befragten Beschäftigten am häufigsten Konflikte in folgenden Bereichen vor:  

  • im privaten Umfeld (16 Prozent),
  • eine schwere Erkrankung von Angehörigen (zwölf Prozent)
  • finanzielle Probleme (elf Prozent)

Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Betroffenen an

Etwas mehr als ein Drittel der Beschäftigten unter Dreißig (37,6 Prozent) berichtet über kritische Lebensereignisse, bei den 50- bis 65-Jährigen sind dies schon fast zwei Drittel (64,7 Prozent). Jüngere Erwerbstätige berichten neben privaten Konflikten auch über finanzielle oder soziale Probleme, während bei älteren Erwerbstätigen Krankheit, Altern oder der Tod des Partners eine größere Rolle spielen. Die kritischen Lebensereignisse belasten die Gesundheit der Betroffenen und beeinflussen auch die Berufstätigkeit:

  • 58,7 Prozent der Befragten haben körperliche Probleme
  • 79 Prozent haben psychische Probleme

  • 53,4 Prozent – und damit mehr als die Hälfte der Befragten –  fühlen sich durch die Krise in der eigenen Leistungsfähigkeit in ihrem Berufsleben eingeschränkt
  • 48,8 Prozent der Befragten geben an, trotz einer Erkrankung in diesem Kontext zur Arbeit gegangen zu sein

  • 37,3 Prozent – also mehr als ein Drittel – fühlte sich aufgrund des kritischen Lebensereignisses unzufrieden mit der Arbeit
  • 34,1 Prozent hat sich häufiger krank gemeldet

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Die AOK unterstützt mit ihren Angeboten im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. »Doch Prävention findet nicht nur am Arbeitsplatz statt, sondern geht alle an«, betont Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. »Das muss auch im Präventionsgesetz noch klarer definiert werden. Vor allem die Kommunen müssen stärker in die Pflicht genommen werden.«

Wie ein gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gelingt, lesen Sie in unserer Meldung:

Arbeitsschutz 7 Schritte zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Den vollständigen Fehlzeiten-Report der AOK finden Sie hier.

Quelle:

Fehlzeiten-Report der AOK, PM der AOK vom 14.9.2017 © bund-verlag.de (ls)
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