Arbeitsschutz

Junge Leute beim Arbeitsschutz ins Boot holen

17. April 2019 Arbeitsschutz, Azubis
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Quelle: contrastwerkstatt_Dollarphotoclub

Junge Leute für den Arbeitsschutz begeistern? Das geht! Wichtig ist es, das Thema am Beispiel zu vermitteln. Und junge Leute wollen selbst recherchieren und sich Arbeitsschutzwissen erarbeiten. Sie sollten die Chance erhalten, eigene Projekte mit Lösungen umzusetzen. Die »Gute Arbeit« 4/2019 rollt das Thema auf.

Die Zielgruppe der Azubis und Berufseinsteiger gehört mit in den Arbeitsschutz-Fokus. Denn den jungen Menschen fehlen die Erfahrungen und das Wissen, um berufliche Risiken und Gefährdungen zu erkennen und zu vermeiden. Zudem ist der Nachwuchs eher risikobereit und meist präventionsfern.

Junge Leute da abholen, wo sie stehen

Ein Projekt der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) hat ermittelt, wie Berufseinsteiger/innen für den Arbeitsschutz und gesundheitsförderliches Verhalten gewonnen werden können. Ganz wichtig dabei: Frontal-Unterricht und Unterweisungs-Vorlesungen sind auch in der Arbeitswelt kontraproduktiv. Grundsätzlich gilt:

  • Die Zielgruppe ist heterogen und muss passend angesprochen werden – vom Azubi, der bei den Eltern wohnt, bis hin zu dual Studierenden, die eine Ausbildung absolviert haben und eine Familie gründen.
  • Das zu vermittelnde Arbeitsschutzwissen muss eng mit den betrieblichen Verhältnissen und der Branche verknüpft werden; Studien zeigen, dass schon z.B. junge Pflegekräfte viel häufiger erkranken als junge Versicherungsangestellte.
  • Eine Mischung aus Informationsvermittlung und dem Austausch untereinander über Gesundheitsthemen ist vielsprechend. Auch Mentor(inn)en, erfahrene Fachkräfte als Ansprechpartner, sind günstig.

Welche Themen ziehen?

Mit welchen Themen kann man die Jungen erreichen? Gut ist es, die Konsequenzen zu verdeutlichen, wenn Sicherheitsbestimmungen missachtet werden – mit Filmen, Übungen, Auswertungen von Unfällen und Berufskrankheiten. Ein Parcours durch die Arbeitsstätte zeigt, ob die Fluchtwege und der Brandschutz ausreichend sind, ob es Stolperstellen und Gefährdungen gibt – mit dem Ergebnis: Was ist gut gelöst, was können und wollen wir besser gestalten?

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit: Deshalb sind das Wohlfühlen am Arbeitsplatz, ein soziales und diskriminierungsfreies Miteinander, eine gute Führungs- und Betriebskultur sowie die Förderung des Selbstbewusstseins junger Menschen berechtigte Anliegen. Auch die Bedeutung der Gesundheit für die Lebensplanung ist zu vermitteln, welche Rechte und Pflichten ergeben sich daraus: Z.B. aus dem Arbeitszeit- oder dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Wer trägt was dazu bei, gesund zu bleiben? Die Rollen des Arbeitgebers, der Führungskräfte, des Arbeitsschutzausschusses und seiner Akteure sowie der Interessenvertretungen sind aufzuzeigen.

Weitere Informationen

Der vollständige Beitrag von Markus Birnkammer und Patricia Lück: »Am Start: Azubis für das Thema Gesundheit gewinnen«, in »Gute Arbeit« 4/2019 (S. 8-11).

Das aktuelle Titelthema in »Gute Arbeit« 4/2019: »Gesundheitskompetenz: Arbeitsschutz – ein Gewinn für Berufseinsteiger« (S. 8-21) mit vier Beiträgen und vielen Praxistipps.

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