Fehlzeiten-Report 2018

Arbeit ohne Sinn macht krank

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Quelle: dessauer_Dollarphotoclub

Beschäftigte, die in ihrer Arbeit einen Sinn sehen, sind seltener krank. Sie leiden weniger unter arbeitsbedingten Beschwerden wie Rücken- und Gelenkschmerzen oder Erschöpfung und halten sich im Krankheitsfall häufiger an die ärztlich verordnete Krankschreibung. So das Ergebnis des diesjährigen AOK-Fehlzeiten-Reports.

Sinnvolle Arbeit führt zu weniger Krankheitstagen

12,1 Tage haben die Befragten im Durchschnitt nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr krankheitsbedingt am Arbeitsplatz gefehlt. Passen der eigene Anspruch an das Sinnerleben im Beruf und die Wirklichkeit in der Wahrnehmung des Beschäftigten gut zueinander, berichten sie nur von 9,4 krankheitsbedingten Fehltagen. Unterscheiden sich Wunsch und Wirklichkeit stark voneinander, liegen die Zeiten mit 19,6 Fehltagen mehr als doppelt so hoch.
 

Dieser Zusammenhang zeigt sich auch bei den jobbedingten körperlichen und psychischen Beschwerden. Im Durchschnitt berichten 38,1 Prozent der Befragten über Rücken- und Gelenkschmerzen, 35,9 Prozent über Erschöpfung. Empfinden Beschäftigte ihre Arbeit als sinnstiftend, werden alle Beschwerden seltener genannt (Rücken- und Gelenkschmerzen: 34 Prozent; Erschöpfung: 33,2 Prozent). Ist das nicht der Fall, berichten 54,1 Prozent über Rücken- und Gelenkschmerzen und 56,5 Prozent über Erschöpfung.

Auswirkungen auf den Präsentismus

Unterschiede gibt es laut der Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) auch bei der Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit (Präsentismus): Mehr als jeder fünfte Befragte (21,1 Prozent) war entgegen dem Rat des Arztes im letzten Jahr krank zur Arbeit gegangen. Wer seine Arbeit sinnstiftend findet, ist jedoch seltener betroffen (18,5 Prozent) als Beschäftigte, bei denen das nicht der Fall ist (24,8 Prozent).

Beschäftigte möchten sich am Arbeitsplatz wohlfühlen

Laut der Umfrage ist für 98,4 Prozent der Befragten im Job am wichtigsten, sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Auch eine gute Zusammenarbeit mit den Kollegen (97,9 Prozent), ein gutes Betriebsklima (96,8 Prozent), die Loyalität des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern (96,8 Prozent) sowie ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten (92,4 Prozent) empfinden sie als bedeutsam.

»Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, sind  Beschäftigten  deutlich  wichtiger  als  ein  hohes  Einkommen«,  sagt  Helmut  Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des (WIdO). »Für das Sinnerleben sind den meisten Beschäftigten vor allem persönlich und sozial motivierte Aspekte ihrer Arbeit wichtig.« Wunsch und Wirklichkeit stimmen aber oft nicht überein. So äußerten nur 69,3 Prozent der Befragten, dass sich ihr Arbeitgeber ihnen gegenüber loyal verhält. Ein positives Betriebsklima erleben laut WIdO-Umfrage nur 78 Prozent der Beschäftigten

Quelle:

Fehlzeiten-Report 2018 der AOK vom 4.9.2018

© bund-verlag.de (ls)

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