Aktuell in "Der Personalrat"

Hamms sicherster Bücherschrank

24. Februar 2022
08_Polizei Hamm

Mit einem besonderen Projekt hat sich der Personalrat der Polizei Nordrhein-Westfalen/Polizeipräsidium Hamm hervorgetan und war unter den Nominierten für den Personalräte-Preis 2021: Personalratsvorsitzender Dirk Schade berichtet.

Worum ging es bei Ihrem Projekt und wie war der Personalrat involviert?

Kern des Projekts war es ursprünglich, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Hauses einen gewissen Service zu bieten. Eine Tauschbörse für Bücher von Mitarbeitern für Mitarbeiter. Als Vorsitzender des Personalrats habe ich das gesamte Projekt, von der ersten Idee hin bis zur Umsetzung, komplett begleitet.

Wie war die Rückmeldung dazu aus dem Kollegium?

Der Büchertower, wie wir den Bücherschrank getauft haben, wurde von unseren Kolleginnen und Kollegen sehr gut angenommen und die Rückmeldungen fallen durchweg positiv aus.

Sind oder werden vergleichbare Projekte angestoßen?

Momentan habe wir kein bzw. kein vergleichbares Projekt in der Pipeline.

Warum gehören soziale Projekte zu Ihrer Interpretation der Personalratsarbeit?

Die Personalratsarbeit setzt sich mit den Belangen der Beschäftigten auseinander. Dazu gehören dann auch unweigerlich soziale Dinge. Für gut funktionierende Personalratsarbeit ist es aus meiner Sicht fundamental wichtig, dass man ganz nah bei den Kolleginnen und Kollegen ist und ein Ohr für ihre Sorgen und Nöte hat. Na – und manchmal schnappt man auch mal einen Wunsch auf, den man dann für sich als Auftrag versteht und in die Tat umsetzt. So wie den Büchertower. Zum Projekt: Im Polizeipräsidium Hamm sind etwa 400 Mitarbeitende beschäftigt, von denen viele Bedarf an einer Bücher-Tauschbörse anmeldeten. Gesagt, getan: Nach mehrmonatiger Vorbereitung und Suche wurde ein ausgedienter Aktenschrank zum Büchertower umfunktioniert mit einer stylischen Graffiti-Gestaltung durch einen jugendlichen Straftäter. Dies geschah im Rahmen der kriminalpräventiven Initiative »Kurve Kriegen«, in  der Maßnahmen, die auf die Jugendlichen zugeschnitten sind, verhindern sollen, dass die Teilnehmer des Projekts weitere Straftaten begehen oder gar Intensivtäter werden. In Kooperation mit einem Sozialpädagogen und dem in Hamm bekannten Graffiti-Künstler Uzey gestaltete der jugendliche Straftäter den alten Aktenschrank in  wenigen Tagen komplett um – und hat sich im Nachgang zum Projekt entschieden, ein Handwerker-Praktikum zu absolvieren.

► Zum Interview in: Personalrat 3/2022, S. 6.

► Mehr zum Projekt

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