Bewerbung Deutscher Betriebsräte-Preis 2017

Projekt: Eckpunktepapier personalwirtschaftlicher Maßnahmen am SV-Standort Wiesbaden
Bewerber/in: Betriebsrat der SV SparkassenVersicherung Holding AG Wiesbaden
Beschäftigtenzahl: 530
Branche: Versicherungen
Gewerkschaften: ver.di

 

Stichworte zum Projekt

Mit einem Eckpunktepapier regelt der Betriebsrat die Personalentwicklung bis 2025, um flexibel auf Änderungen reagieren zu können

Motiv

Bei der SparkassenVersicherung Holding AG Wiesbaden sind derzeit ca. 530 Mitarbeiter beschäftigt. Unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung im Personalwesen ermittelte der Betriebsrat, dass in den Jahren ab 2016 eine altersbedingte Fluktuation eintreten wird, die zu einem erheblichen Personalbedarf qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst führt. Der Betriebsrat wollte dieser Entwicklung und den notwendigen personalwirtschaftlichen Maßnahmen frühzeitig begegnen und begann daher im Juli 2015, sich mit diesem Thema intensiv auseinanderzusetzen.

Vorgehen

Der Betriebsrat stellte die Personalzahlen und die künftigen Veränderungen auf Metaplanwänden dar. Es folgten Workshops, daneben trat der Betriebsrat in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber, die über sechs Monate dauerten. An den Verhandlungen nahmen auf Arbeitgeberseite u.a. der Vorstandsvorsitzende und der Arbeitsdirektor sowie der Hauptabteilungsleiter Personal und Recht teil, der Betriebsrat wurde von einem externen Rechtsanwalt sowie von ver.di unterstützt.

Ergebnisse

Im Dezember 2015 unterzeichneten die Beteiligten ein „Eckpunktepapier für die personalwirtschaftlichen Maßnahmen am SV Standort Wiesbaden“, wobei der Betriebsrat bewusst ein Eckpunktepapier wollte, um flexibel auf nicht vorhersehbare Änderungen reagieren zu können. In diesem Eckpunktepapier ist die Personalplanung bis 2021 bzw. bis 2025 geregelt: So sollen u.a. bis Dezember 2020 450 Soll-MAK erreicht werden, für die Jahre danach bis 2025 432 Soll-MAK. Die Parteien regelten ebenfalls, dass Auszubildende übernommen werden sollen, weshalb ab dem 1.1.2018 die Anzahl der jährlichen Übernahmen am Standort Wiesbaden von bisher 3 auf insgesamt 8 erhöht wird. Geregelt wurde ebenfalls, dass die vereinbarten Einstellungen Mindestzahlen sind. Bei Bedarf können weitere temporäre oder unbefristete Einstellungen erfolgen. Auf einer Betriebsversammlung präsentierte der Betriebsrat diesen Erfolg auf einem „klassischen Bierdeckel“.