Preisträger Silber: Deutscher Personalräte-Preis 2012


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Bewerber/in: Gesamtpersonalrat beim Staatlichen Schulamt Frankfurt
Projekt: Initiative gegen Mobbing und Bossing
Beschäftigtenzahl:  
Projektzeit:  

 

Der Deutsche Personalräte-Preis in Silber ging an den Gesamtpersonalrat des Staatlichen Schulamts Frankfurt. Marianne Friemelt und Rainer Koch nahmen den Preis von Michael Kröll entgegen.

Der Gesamtpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer beim Staatlichen Schulamt Frankfurt am Main kümmert sich seit Jahren engagiert um Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ein besonders herausragendes Beispiel für sein Engagement ist die von ihm initiierte und durchgesetzte Dienstvereinbarung Mobbing.

Marianne Friemelt, Mitglied des Vorsitzendenteams des GPRLL, nennt gerne Beispiele für weitere personalvertretungsrechtliche Initiativen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz: »Wir sind das erste Schulamt in Hessen, in dem ein Arbeitsschutzausschuss gebildet wurde. Wir konnten eine Dienstvereinbarung Sucht durchsetzen, haben ein Konzept für das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) vorgelegt und eine Fragebogenaktion zur Erhebung psychischer Belastungen angestoßen. Der dafür entwickelte Fragebogen wird inzwischen hessenweit genutzt.«

Die Erfahrungen aus der Arbeit für den Gesundheitsschutz sind in eine Broschüre eingeflossen, die gemeinsam mit anderen Interessenvertretern erarbeitet und vom GEW-Landesverband Hessen 2010 herausgegeben wurde. Das konkrete Projekt, mit dem sich der Gesamtpersonalrat für den Deutschen Personalräte-Preis 2012 beworben hat, ist die mit dem Schulamt geschlossene Vereinbarung gegen Mobbing und Bossing.

Diese Dienstvereinbarung schärft das Bewusstsein für unfaires Verhalten und soll das Auftreten weiterer Mobbing-Fälle verhindern helfen. Sollte es dennoch zu Mobbing und/oder Bossing kommen, sieht sie konkrete Verfahrensschritte zur Bekämpfung vor.

Das Schulamt konnte auch zu der Zusage bewegt werden, Mobbing-Opfer finanziell zu unterstützen, wenn diese externe Beratung in Anspruch nehmen möchten. Die Anti-Mobbing-Vereinbarung ist inzwischen über Frankfurt hinaus bekannt und wurde in Teilen bereits von anderen Gesamtpersonalräten übernommen.

Als nächstes steht für Marianne Friemelt und ihr Team ein neuer Vorstoß in Sachen Lärmsanierung älterer Schulgebäude auf der Agenda. Sie betont: »Nur psychisch und physisch gesunde Lehrkräfte können ihre Arbeit gut und zur eigenen Zufriedenheit ausüben.«