Tonerstaub-Allergie ist kein Dienstunfall
15. Juli 2016

Beamter leidet an Kontaktdermitis
Der Kläger war zunächst Sachbearbeiter, anschließend Sachgebietsleiter in verschiedenen Finanzämtern des Landes Nordrhein-Westfalen. Er machte geltend, durch Tonerstaub aus Laserdruckern an einer Kontaktdermatitis erkrankt zu sein. Der Tonerstaub befinde sich sowohl in der Raumluft der Finanzämter als auch auf den dort zu bearbeitenden Schriftstücken. Die Oberfinanzdirektion lehnte eine Anerkennung der Erkrankung als Dienstunfall ab. Seine Klage gegen diesen Bescheid hatte schon beim Verwaltungsgericht Münster keinen Erfolg.OVG findet Krankheitsursache nicht wahrscheinlich
Auch vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster unterlag der Beamte. durch Beschluss vom 8.07.2016 ab. Die Begründung: Erforderlich sei nicht nur eine Gefahr der Erkrankung, sondern dass der Beamte dieser Gefahr besonders ausgesetzt sei. Die besondere Gefährdung müsse für die dienstliche Verrichtung des Beamten typisch sein und in erheblich höherem Maße als bei der übrigen Bevölkerung bestehen. Erforderlich sei mithin zweierlei. Zum einen müsse die konkrete dienstliche Tätigkeit ihrer Art nach eine hohe Wahrscheinlichkeit gerade der konkreten Erkrankung beinhalten. Diese Wahrscheinlichkeit müsse zum anderen deutlich höher sein als bei der übrigen Bevölkerung.Kein höheres Risiko als bei einem Friseur
Für beides seien die vom Kläger angeführten Quellen unergiebig. Zwar möge sich aus ihnen ergeben, dass Tonerstaub eine Kontaktdermatitis verursachen könne. Doch folge aus ihnen weder, dass die Tätigkeit im Innendienst eines Finanzamtes eine hohe Wahrscheinlichkeit der Erkrankung an einer Kontaktdermatitis mit sich bringe, noch, dass diese Wahrscheinlichkeit wesentlich höher sei als in anderen Berufen wie etwa bei Friseuren.Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar.
Quelle:OVG Münster, 08.07.2016 - 3 A 964/15
OVG Münster, Pressemitteilung vom 12.07.2016© bund-verlag.de (ck)