Leiharbeiter sind länger krank geschrieben

Der relativ hohe Krankenstand liegt laut TK auch darin begründet, dass die in der Zeitarbeitsbranche zu einem großen Teil körperlich schwere Arbeiten zu erbringen sind. Viele Leiharbeiter seinen im Lager- und Transportbereich, als Installateure, Monteure oder Hilfsarbeiter tätig, in Berufsfeldern, die überdurchschnittlich hohe Fehlzeiten aufweisen. Deshalb sei die Diskrepanz zu den Beschäftigten anderer Branchen im Bereich der Muskel-Skelett-Erkrankungen besonders hoch.
Allerdings hängt ein gewisser Prozentsatz der krankheitsbedingten Ausfälle auch mit der Leiharbeit als solcher zusammen. Aus früheren Befragungen sei bekannt, dass etwa ein Drittel der beobachteten Fehlzeitendifferenzen der Zuordnung zur Zeitarbeitsbranche zuzuschreiben sind, so Albrecht Wehner, bei der TK verantwortlich für die Gesundheitsberichterstattung. Zum Beispiel seien psychische Belastungen besonders oft zu beobachten, die zum Teil mit der Job-Unsicherheit zusammenhingen.
Ein weiteres Problem mit Blick auf die höhere Krankenrate: Aufgrund der meist kurzen Beschäftigungsdauer von ein paar Monaten greift die betriebliche Gesundheitsförderung bei den Zeitarbeitern kaum. Zeitarbeitsfirmen müssten daher Angebote machen, die sich den zeitarbeitsbedingten Belastungen widmen.
© bund-verlag.de (mst) Quelle: Pressemitteilung der Techniker krankenkasse vom 10.08.2017