Bewerbung Deutscher Personalräte-Preis 2019

Projekt:

Personalentwicklungskonzept für langjährig erfahrene Oberbrandmeister*innen zu     Hauptbrandmeistern im feuerwehrtechnischen Dienst      

Bewerber/in:

Personalrat der Stadtverwaltung Dortmund

Beschäftigtenzahl:

über 1000

Projektzeit:

2014 bis 2019

 

Kurzbeschreibung

Der Personalrat entwickelt ein Konzept, damit langjährige Mitarbeiter leichter in die nächsthöhere Besoldungsgruppe gelangen

Motiv

Mit seiner Gesetzgebung eröffnete der Gesetzgeber des Landes Nordrhein-Westfalen 1998 die Möglichkeit, ohne die bis dahin erforderliche Gruppenführerprüfung (1. Führungsstufe) in die Besoldungsgruppe A9 aufzusteigen. Bisher gab es im Zuge der beruflichen Weiterbildung bei der Feuerwehr nur zwei Möglichkeiten aufzusteigen: der Mitarbeiter bildet sich zum Gruppenführer weiter oder er qualifiziert sich beim Rettungsdienst zum Notfallsanitäter. Anfang 2000 trat der Personalrat in Verhandlungen mit dem Vertreter der Feuerwehr, um ein Konzept zu erarbeiten, wie die gesetzliche Grundlage umgesetzt werden könnte, sodass ein Aufstieg auch ohne Weiterbildung zum Gruppenführer möglich ist. Aufgrund der Haushaltssituation wurden aber nur für Einzelmaßnahme Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Der Personalrat wollte erreichen, dass dauerhaft Zugangsmöglichkeiten bestehen.

Vorgehen

Der Personalrat verfolgte hartnäckig sein Ziel und forderte die unterschiedlichen Fachbereichsleitungen immer wieder auf, sich diesem Thema anzunehmen. Ab 2014 war die Aufstiegsmöglichkeit auch immer wieder ein Tagesordnungspunkt bei Teilpersonal-versammlungen. Ziel war es, im Rahmen eines Projekts eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten um festzustellen, wie höherwertige Tätigkeiten honoriert werde könnten. Der Personalrat wollte so die langjährige, gute Arbeit der Kollegen würdigen, sie sollten aber auch motiviert werden, sich aktiv an den Veränderungsprozessen im Unternehmen zu beteiligen. Ab 2017 unterbreitete der Personalrat intensiv Vorschläge und entwickelte sein „Konzept zur Beförderung diensterfahrener Feuerwehrangehöriger nach Bes.-Grp A 9* ohne Gruppenführer/-innenqualifikation (A9u)“. Er schlug vor, eine dritte Säule der Weiterqualifizierung anzubieten: Neben dem Gruppenführer und Notfallsanitäter sollen diensterfahrene Mitarbeiter gefördert und es soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, sich für einen fachspezifischen Einsatz im Tagesdienst oder als Maschinist eines Einsatzleitwagens im Einsatzdienst weiterzuentwickeln, wenn die entsprechende fachliche und persönliche Eignung besteht.

Ergebnis

Das Personalamt und der Personalrat einigten sich darauf, die vom Personalrat vorgeschlagene dritte Säule als festen Bestandteil einer möglichen beruflichen Weiterqualifizierung bei der Feuerwehr Dortmund zu etablieren. Durch den fachspezifischen Einsatz innerhalb des Tagesdiensts und als Maschinist konnten zum 1.2.2019 auf dem Einsatzleitwagen alle 55 Planstellen im Tages- und Einsatzdienst der Feuerwehr besetzt werden, zum 1.5.2019 wurden im Rahmen der Umsetzung des Konzepts „Maschinist Einsatzleitwagen“ insgesamt 34 Beförderungen ausgesprochen. 2018 durchlief eine erste Gruppe von 70 verbeamteten Feuerwehrleuten erfolgreich die Qualifizierung zum Notfallsanitäter. Künftig sollen diese A9u-Stellen im Rahmen von Nachbesetzungsverfahren ausgeschrieben werden, auf die sich erfahrene Kollegen bewerben können.