Bewerbung Deutscher Personalräte-Preis 2019

Projekt:

Wie gehen wir eigentlich miteinander um? – Klimawandel? Klimawandel!

Bewerber/in:

Personalrat des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Beschäftigtenzahl:

über 1000

Projektzeit:

2/2019 bis heute

 

Kurzbeschreibung

Vom Personalrat organisierte Veranstaltung fördert Zusammenarbeit der Mitarbeiter

Motiv

Das Alfred-Wegener-Institut (AWI) wurde 1980 mit wenigen Mitarbeitern gegründet und beschäftigt derzeit über Tausend Menschen. Das AWI ist eine Stiftung öffentlichen Rechts und gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft, die größte Wissenschaftsorganisation in Deutschland. Aus zahlreichen Gesprächen der Personalräte mit Mitarbeitern aus allen Bereichen des AWI erfuhren der Personalrat und die Frauenbeauftragten, wie viele der Mitarbeiter für ihre Arbeit „brennen“. Doch gerade aus dieser Begeisterung für ihre Arbeit und dem hohen Grad, sich mit seiner eigenen Arbeit zu identifizieren, folgte ein hohes Konfliktpotenzial. In einigen Abteilungen traten solche Konflikte gehäuft auf und der Personalrat entschied sich, es ist besser, die Mitarbeiter insgesamt aufzufangen, als sich nur um Einzelfälle zu kümmern. Der Personalrat wollte, dass die Mitarbeiter einen neuen Blick auf sich, auf ihre Arbeit und auf ihre Kollegen bekommen. Gleichzeitig wollte er aber auch erfassen, welche psychische Belastungen in den betroffenen Abteilungen des Instituts auf die Mitarbeiter wirken, um daraus mögliche Aktionen abzuleiten. Der Personalrat und die Frauenbeauftragten wollten Hilfe zur Selbsthilfe leisten.

Vorgehen

Zusammen mit der Abteilung Personalentwicklung wurde ein halbtägiges Veranstaltungskonzept entwickelt, das den Charakter einer Teilversammlung haben sollte. Im Mai 2019 fand die Veranstaltung „Klimawandel? Klimawandel!“ statt, bei der es Vorträge und Filme zu Burnout, indirekter Steuerung und Selbstgefährdung gab. In Arbeitsphasen wurde das persönliche Arbeitsumfeld abgefragt, was den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Selbstreflexion gab. Eine externe Trainerin brachte einen frischen Blick von außen und animierte die Teilnehmer zu Teambuilding-Übungen, die vorher zusammen mit dem Personalrat in intensiver Zusammenarbeit ausgewählt worden waren.

Ergebnis

Wie von dem Personalrat gehofft, konnte mit der Veranstaltung die betroffene Abteilung als Ganzes angesprochen und ein Nach- und Umdenken – über alle Arbeitsebenen hinweg – angeregt werden. In einem Klima der Zuversicht wurden bestehende Probleme und dringende Bedürfnisse herausgearbeitet und beleuchtet, immer wieder wurde betont, was gut läuft und was man gemeinsam in der Abteilung alles geschafft hat. In der Abteilung wurde das Bewusstsein dafür geweckt, dass sich etwas verändern kann und dass man das auch will. Die so erzeugte „Aufbruchstimmung“ und das Bedürfnis, Hilfe anzunehmen, wollen der Personalrat und die Frauenbeauftragten nutzen, um den Prozess weiter aktiv zu begleiten. Des Weiteren wird der Personalrat die Ergebnisse aus der Materialsichtung dazu nutzen, diese in die individuelle Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastung einfließen zu lassen. Auch für andere Abteilungen des AWI ist dieses Projekt geplant.