Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2020

Projekt:

Innovative Werbung für die Verselbständigungswahl

Bewerber/in:

Der Polizeipräsident in Berlin, Polizeidirektion 4 (Süd)

Beschäftigtenzahl:

Über 1.000

Projektzeit:

8/2019 bis 11/2019

 

Kurzbeschreibung

Mit einem selbstgedrehten 4-minütigen Film erreicht der Personalrat eine deutlich höhere Wahlbeteiligung zur Verselbständigungswahl.

Motiv

Im Bundeskriminalamt (BKA) sind ca. 6.400 Mitarbeiter beschäftigt, die sich auf die Standorte Wiesbaden, Meckenheim bei Bonn und Berlin verteilen. Am Berliner Standort sind ca. 1.600 Mitarbeiter beschäftigt. Als Gesamtheit ist für das BKA an allen drei Standorten 1 Personalrat tätig, doch nach § 6 Abs. 3 Satz 1 BPersVG gelten „Nebenstellen und Teile einer Dienststelle, die räumlich weit von dieser entfernt liegen, als selbständige Dienststelle, wenn die Mehrheit ihrer wahlberechtigten Beschäftigten dies in geheimer Abstimmung beschließt“.  Auf dieser Grundlage ist eine sogenannte Verselbständigungswahl möglich, d.h. es kann für eine Nebenstelle oder für diesen Teil der Dienststelle ein örtlicher Personalrat gewählt werden. Um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, wurde 1999 erstmalig eine solche Verselbständigung von den Beschäftigten beschlossen und seit 2000 gibt es den örtlichen Personalrat. Die Wahlbeteiligung lag in den letzten Jahren allerdings bei nur knapp über 50 %, was aber nicht daran lag, dass der Personalrat von den Mitarbeitern keine Zustimmung fand, sondern dass viele der Mitarbeiter nicht wüssten, warum es so wichtig ist, einen Personalrat zu wählen. Ein weiteres Problem sah der Personalrat darin, dass es 2019 zahlreiche Neueinstellungen in der BKA gab und der öffentliche Personalrat befürchtete, dass ihnen in der Kürze der Zeit auf konventionellem Weg nicht vermittelt werden kann, warum es wichtig ist zu wählen. Der Personalrat suchte daher nach einer neuen Möglichkeit, die Mitarbeiter für die Wahl zu interessieren.

Vorgehen

Der Personalrat entwickelte die Idee, einen kurzen Film zu drehen, in dem den Mitarbeitern gezeigt wird, warum diese Wahl so wichtig ist. Dieser Film sollte – in Anlehnung an „Die Sendung mit der Maus“ – so einfach und kurz wie möglich die Bedeutung der Personalratswahl aufzeigen. Der Personalrat entwarf daher im August 2019 ein Drehbuch für einen kurzen Film, den er in den folgenden drei Monaten selbst drehte. Eine Kamera und einen Scheinwerfer konnte aus dem BKA geliehen werden, ein Kollege aus dem BKA unterstützte auch beim Schneiden des Films. Den ca. 4-minütigen Film stellte der Personalrat ins Intranet und informierte die Mitarbeiter*innen in einer Verteilermail über das Video.

Ergebnis

Der Film stieß auf großen Zuspruch – auch aus den Standorten Meckenheim und Wiesbaden – und es gab ausschließlich positive Rückmeldungen. Bei der anschließenden Wahl lag die Beteiligung bei 65 %, was die höchste jemals erzielte Wahlbeteiligung bei einer Verselbständigungswahl war. Der örtliche Personalrat geht davon aus, dass der Film dazu einen entscheidenden Beitrag leistete.