Gesetzesvorhaben

Hubertus Heil will dauerhaften Anspruch auf Homeoffice

24. Januar 2022 Homeoffice
Homeoffice

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil plant, das Arbeiten im Homeoffice dauerhaft im Arbeitsalltag zu etablieren. Demnach sollen Arbeitgeber ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen, wenn keine betrieblichen Gründe entgegenstehen.

Aufgrund der Corona-Pandemie sind Arbeitgeber derzeit verpflichtet, ihren Beschäftigten im Fall von Büroarbeit oder vergleichbaren Tätigkeiten Homeoffice anzubieten, wenn keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Diese Pflicht folgt aus § 28b Abs. 4 des Infektionsschutzgesetzes und gilt zunächst befristet bis zum Ablauf des 19.3.2022. Eine einmalige Verlängerungsmöglichkeit von bis zu 3 Monaten ist vorgesehen. Doch was geschieht danach? Dazu hat sich  Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) jetzt geäußert. Er will Homeoffice dauerhaft im deutschen Arbeitsalltag etablieren.

»Ich bin dafür, dass wir aus dem coronabedingten ungeplanten Großversuch zum Homeoffice grundlegende Konsequenzen für die Arbeitswelt ziehen«, sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur. Die Ampel-Koalition werde »moderne Regeln für mobiles Arbeiten in Deutschland« und einen Rechtsanspruch auf Homeoffice schaffen. »Ein moderner Ordnungsrahmen für mobiles Arbeiten kommt.«

Die Pläne des Bundesarbeitsministers sehen vor, dass Arbeitgeber – unabhängig von der Pandemie – ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen müssen. Es sei denn, betriebliche Gründe sprechen dagegen. »Wenn diese das ablehnen wollen, müssen betriebliche Gründe dagegen stehen – etwa weil man im Stahlwerk am Hochofen arbeitet und natürlich nicht von zu Hause aus arbeiten kann«, so Hubertus Heil. »Aber wenn der Arbeitgeber keine betrieblichen Gründe nennen kann, soll der Anspruch, im Homeoffice zu arbeiten, gelten. Das gibt endlich vielen Menschen die Möglichkeit, auch nach der Pandemie von zu Hause aus zu arbeiten.«

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Für viele Menschen bedeute mobiles Arbeiten »eine neue Freiheit« und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf,« so Heil. Viele Beschäftigte würden dabei nicht dauerhaft, sondern nur gelegentlich von zu Hause aus arbeiten wollen. Auch dafür wolle Heil »mehr Flexibilität schaffen«.

Jedoch müssten auch »die Schattenseiten im Homeoffice« beachtet werden: »Arbeit darf nicht krank machen. Auch im Homeoffice muss mal Feierabend sein.«

Die Arbeitgeber lehnen einen solchen dauerhaften Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. 

Derzeit arbeiten rund 27,9 Prozent der Beschäftigten von zu Hause. So das ifo-Institut.

Quellen:

tagesschau.de, Meldung vom 12.1.2022; FAZ, Meldung vom 12.1.2022

© bund-verlag.de (ls)

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