Projekt: | Abwendung von Insolvenz/ Beschäftigungssicherung im Tendenzbetrieb |
Bewerber/in: | Betriebsrat der AWO Kreisverband Nürnberg Stadt |
Beschäftigtenzahl: | 540 |
Branche: | Wohlfahrtsverband |
Gewerkschaften: | ver.di |
Stichworte zum Projekt:
Motiv
Die wirtschaftliche Schieflage des Verbandes führte zur Schließung einzelner Einrichtungen und Projekte im Jahr 2011 und dem Übergang von der tarifgebundenen Vollmitgliedschaft zur OT-Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband in 2012. Trotzdem drohte dem AWO-Kreisverband Nürnberg Stadt die Insolvenz.
Vorgehen
Aus Sicht des Betriebsrates waren für diese bedrohliche Situation zwei Gründe ausschlaggebend: zum einen die strukturell unzureichende Finanzausstattung sozialer Arbeit und zum anderen das Mittragen dieser Situation durch Vorstand und Geschäftsführung ohne tiefgreifende Maßnahmen einzuleiten. Um die Insolvenz abzuwenden und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten, forderte das Gremium eine unmittelbare Beteiligung an der geplanten Betriebsänderung. ver.di wurde zur Verhandlung eines Notlagentarifvertrages mit ins Boot geholt und der Betriebsrat beauftrage einen Anwalt zur weiteren externen Unterstützung für die Verhandlungen des Interessenausgleiches. In langwierigen Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite konnte dann die Insolvenz abgewendet und eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden.
Ergebnisse
Der Betriebsrat erzielte einen Sozialplan/Interessenausgleich ohne betriebsbedingte Kündigung. Der Notlagentarifvertrag schreibt die schrittweise Rückführung in die volle Tarifbindung bis zum 31.12.2014 vor. Vereinbart wurde außerdem die Einrichtung einer paritätischen Kommission mit den Informationsrechten eines Wirtschaftsausschusses und ab dem 01.01.2015 die Einrichtung eines Wirtschaftsausschusses.
Zusatzmaterialien:
Interessensausgleich
Sozialplan
BV ATZ
BV Interessensvereinbarung