Preisträger Gold: Deutscher Betriebsräte-Preis 2015

Gold_2015

Projekt: Ergonomielinie
Bewerber/in: Betriebsrat der Volkswagen AG, Werk Salzgitter
Beschäftigtenzahl: 7500
Branche: Automobil
Gewerkschaften: IG Metall

Stichworte zum Projekt

Unter Mitwirkung des Betriebsrats entstand eine neue Montagelinie, die ergonomisch an die Bedürfnisse älterer und gesundheitlich eingeschränkter Mitarbeiter angepasst ist

Motiv

2008/2009 wurden viele ältere Mitarbeiter aus der mechanischen Fertigung in die Montage versetzt. Der Einsatz dieser Personengruppe an den bestehenden Montagelinien war aber kaum mehr zumutbar, da die Ergonomie an die Bedürfnisse älterer und auch gesundheitlich eingeschränkter Mitarbeiter nicht mehr angepasst war. Der Betriebsrat suchte nach Wegen, die Montagelinie altersgerechter zu gestalten.

Vorgehen


Bei Planungen für eine neue Montagelinie, die analog zu einer bestehenden Montagelinie aufgebaut werden sollte, entwickelte der Betriebsrat 2013 gemeinsam mit Unternehmensvertretern eine Mitarbeiterbefragung zur Arbeitszufriedenheit in der bestehenden Montagelinie. Er wollte erfahren, wie die neue Montagelinie optimal für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Kollegen geplant und umgesetzt werden könnte. Der Fragebogen wurde von jedem Mitarbeiter für seinen Arbeitsplatz ausgefüllt und da die Linie im 3-Schichtsystem gearbeitet wird, erhielt der Betriebsrat zu jedem Arbeitsplatz 3 unabhängige Meinungen. Darüber hinaus bildete er ein Stammteam aus Mitarbeitern verschiedener Bereiche (u.a. Ergotherapie, Gesundheitswesen, Personalabteilung, Mitarbeiter, die täglich an der Linie arbeiten). Dieses Team traf sich über 2 1/2 Jahre jede Woche einmal, um besonders kritische Arbeitsplätze zu identifizieren und um bessere Arbeitsabläufe zu erarbeiten und gemeinsam mit der Planung und dem Know-how aus der Referenzlinie zu optimieren.

Ergebnisse

Es entstand eine neue Montagelinie, die nach den neuesten ergonomischen Erkenntnissen gestaltet wurde: So werden an der Linie neue Werkzeugträger mit elektrischen Motoren eingesetzt, damit der Mitarbeiter die Werkzeugträger individuell für jeden Arbeitsplatz in Höhe und Drehrichtung einstellen kann. Ältere sowie gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter können nun besser in den Montageprozess integriert werden. Diese Mitarbeiter fühlen sich wieder wertgeschätzt, da sie weiterhin zum Wertschöpfungsprozess beitragen.