Projekt: | Vertriebsoffensive des Betriebsrates Standort Schweinfurt |
Bewerber/in: | Betriebsrat Bosch Rexroth AG, Standort Schweinfurt |
Beschäftigtenzahl: | ca. 1900 |
Branche: | Maschinenbau, Lineartechnik |
Gewerkschaften: | IG Metall |
Stichworte zum Projekt
Motiv
Bosch Rexroth unterstützt den weltweiten Maschinen- und Anlagenbau mit mehr als 33.700 Mitarbeitern weltweit in 22 Ländern sowie Vertriebsmitarbeitern in 80 Ländern. Der Standort Schweinfurt mit ca. 1900 Mitarbeitern ist im Bereich Maschinenbau / Lineartechnik tätig. Im Laufe der Jahre sanken die Auftragseingänge, weshalb die Geschäftsleitung mit Personalanpassungen drohte, was 550 Mitarbeiter betreffen würde. Die sinkenden Auftragseingänge beruhten auf einer Zentralisierung des Vertriebs (von Beratung durch Produktspezialisten hin zu Komplettvertretern), wobei die Trennung von Vertrieb und Betriebsräten diesen Missstand verdeckte. Über private Kontakte unter Mitarbeitern und den Betriebsräten des Vertriebs zu den ehemaligen Kollegen am Standort Schweinfurt wurde die problematische Lage aufgedeckt. Der Betriebsrat setzte sich zum Ziel, Kündigungen zu vermeiden.
Vorgehen
Der Betriebsrat organisierte eine Informationsveranstaltung am Werkstor, an der der Betriebsrat die Mitarbeiter über die aktuelle Situation informierte. Im Rahmen dieser Veranstaltung gründete der Betriebsrat die „Arbeitsgruppe Wachstum“, die sich im Folgenden mit der aktuellen Situation auseinandersetzte und einen Maßnahmenkatalog zu Verbesserung der Vertriebssituation entwarf. Dieser Katalog umfasste u.a., qualifizierte Mitarbeiter in die unterschiedlichsten Vertriebsniederlassungen im mitteleuropäischen Raum sowie in die am Standort befindlichen Auftragsbearbeitungsabteilungen zu entsenden. Gemeinsam sollten neue Kunden gewonnen, aber auch alte Kunden behalten werden. Da der Arbeitgeber diese vorgeschlagenen Maßnahmen nur zögerlich umsetzte und es dennoch zu Personalanpassungen kam, organisierte der Betriebsrat eine weitere Toraktion, auf der der konkrete Maßnahmenkatalog vorgestellt wurde.
Ergebnisse
Im Laufe der folgenden Monate setzte der Arbeitgeber verschiedene vom Betriebsrat entwickelte Maßnahmen um: 5 Mitarbeiter aus dem Fertigungswerk wurden in die Landesvertriebsniederlassungen entsendet, es wurde wieder eine Berechnungsabteilung eingerichtet, die kundenspezifische Lösungen über alle Produktbereiche entwickeln sollte. Produkte werden nun neben dem konzerneigenen E-Shop auch auf einer weiteren Online-Plattform platziert, was den Vertrieb ebenfalls steigerte. 2015 soll ein Systemintegrator für kundenspezifische Anwendungen eingerichtet werden. Innerhalb von 5 Monaten konnte der Auftragseingang um 15 Prozent gesteigert werden, was eine nahezu volle Auslastung bedeutet. Weitere Personalanpassungen und das Aussetzen von tariflichen Leistungen konnten vermieden werden.