Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2023

Projekt: Wissen ist Macht – „interne Öffentlichkeitsarbeit innerhalb der Dienststelle“
Bewerber/in: Personalrat Verwaltung der Stadt Maintal
Beschäftigtenzahl: 501 bis 1000
Projektzeit: laufend

 

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist es alle Beschäftigten der Stadt Maintal mit relevanten Informationen zu versorgen und das Standing des Personalrates innerhalb der Belegschaft zu verbessern. Denn nur wer seine Rechte kennt, kann sich dafür einsetzen. Und nur wer Vertrauen hat nimmt das Angebot des Personalrates wahr.

Motiv

Einige Jahrzehnte definierte sich die Personalrat Verwaltung als ein Gremium, das zwar ansprechbar für die Bediensteten war, aber nicht offensiv auf das Personal zugegangen ist. Der Zugang zu relevanten Informationen wurde als Holschuld der Bediensteten angesehen. Hinzu erschwert die dezentrale Organisation, bei der knapp 700 Mitarbeiter*innen auf rund 40 Standorte verteilt sind, die Kommunikation innerhalb der Dienststelle. Die Probleme der Beschäftigten kamen selten beim Personalrat an. Der Personalrat wurde als ein Gremium zum Kaffee trinken angesehen und hatte ein geringes Standing.

Vorgehen

Grundsätzlich definiert sich das seit 2021 existierende Personalratsgremium als Dienstleister für die Beschäftigten. Die zwei vorhandenen Freistellungen für die Personalratsarbeit wurden unter den Mitgliedern aufgeteilt, sodass sich jede Person mehr Zeit nehmen kann, um Themen zu behandeln. Demnach gibt es bei uns einen mit 32 Stunden freigestellten Vorsitzenden und mehrere Mitglieder die einen Tag in der Woche freigestellt sind. Die Aufteilung ermöglicht uns Projekte auf mehrere Schultern zu verteilen und auch in Ausfallzeiten das Gremium arbeitsfähig zu halten.

Neben der „alltäglichen“ Erreichbarkeit, wurde eine „VorOrt“ – Tournee eingeführt, in der der Personalrat in regelmäßigen Abständen in den verschiedenen Einsatzstellen vor Ort ansprechbar ist. Dies ermöglicht den Angestellten auf kurzem Wege Informationen zu erhalten, Fragen beantwortet zu bekommen oder Sorgen zu besprechen. Der Personalrat wird durch dieses Vorgehen greifbar und verliert seine Anonymität.

Auch wurde der klassische Mail Newsletter durch einen Podcast ersetzt, der in unregelmäßigen Abständen erscheint und im Intranet zur Verfügung gestellt wird. Der Podcast informiert über aktuelle Themen rund um die Geschehnisse in der Dienststelle und blickt über den Tellerrand der eigenen Verwaltung heraus und informiert z.B. über Tarifverhandlungen und andere relevante Themen rund um die Arbeitswelt.

Ergebnis

Durch die gesteigerte Präsenz und erhöhte Wahrnehmung des Personalrates in der Verwaltung konnten bereits drei Dienstvereinbarungen abgeschlossen werden, deren ohne offensives Vorgehen des Personalrates nicht zur Sprache gekommen wären. Die Dienstvereinbarungen behandeln den Einsatz von GPS und Ortungsfunktionen bei dienstlichen Devices, ein Schichtmodell für die Angestellten der Stadtpolizei sowie eine Zulage für Standesbeamt*innen bei Trauungen die außerhalb der Kernarbeitszeiten liegen. Darüber hinaus nimmt der Personalrat mittlerweile eine Vermittlerrolle innerhalb der Verwaltung ein. Personen aus allen Hierachie-Ebenen holen sich Rat und so werden des Öfteren Missverständnisse geklärt, bevor sie eskalieren können.