Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2023

Projekt: Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität
Bewerber/in: Personalrat Versorgungswerk der Landesärztekammer Hessen
Beschäftigtenzahl: 51 bis 200
Projektzeit: 04/2022 bis 03/2023

 

Kurzbeschreibung

Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität mit a) einem guten Abschluss bei der jährlichen Anpassung der Entgelte der hauseigenen Vergütungsvereinbarung sowie b) Erstellung einer neuen Dienstvereinbarung zum mobilen Arbeiten mit c) gleichzeitiger Erneuerung der Dienstvereinbarung über die Arbeitszeitregeln.

Motiv

Es sollte die immer schwieriger werdende Personalbindung und -gewinnung verbessert werden, in dem der Arbeitgeber attraktiver wird. Dazu sollten die o.g. 3 Maßnahmen eingesetzt werden: gute Vergütungsvereinbarung; neue DV mobiles Arbeiten; Anpassung der DV Arbeitszeit. Der aktuelle Personalrat des Versorgungswerkes besteht lediglich aus 4 Mitgliedern anstatt der wählbaren 5 bei 114 Beschäftigten und hat dementsprechend auch keine Ersatzmitglieder. Obwohl die Hälfte der Personalratsmitglieder dieses Ehrenamt schon seit mehreren Jahren wahrnehmen und die Mehrheit der Personalratsmitglieder langjährige Mitarbeiter sind, zeigt die Dienststellenleitung kein Vertrauen in die Aussagen und Verbesserungsvorschläge des Personalrats. Die Beteiligungsrechte des PR werden oft in Frage gestellt anstelle an einer gemeinschaftlichen Lösung zu arbeiten. Der Personalrat muss oftmals rechtliche „Aufsätze“ verfassen bzw. anwaltliche Unterstützung einholen, um seine Beteiligungsrechte überhaupt durchsetzen zu können. PR-Mitglieder sind nicht juristisch vorgebildet

Vorgehen

Entgeltanpassungen: Die Verhandlung zu den tariflichen Mitarbeitern soll gemäß der DV bis zum 1. Juli abgeschlossen werden. Aus diesem Grund hat der Personalrat bereits im April seine Forderung für die Mitarbeiter unterbreitet, das erste Mal jedoch für alle Mitarbeiter, egal ob tariflich nach der Dienstvereinbarung oder außertariflich angestellt. Die Gespräche waren sehr mühsam und das Gegenangebot war nicht zufriedenstellend. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen hat der Personalrat eine Einigungsstelle angerufen, wohlwissend, dass die Rechtslage nicht eindeutig war. Kurz vor Bildung der Einigungsstelle konnte ein deutlich besserer Abschluss erzielt werden.

Dienstvereinbarungen Arbeitszeit / Mobile Arbeit: Der Personalrat hat zunächst Informationen gesammelt: Internet, Literatur, Schulungen und Austausch mit Geschäftspartnern/Bekanntenkreis über die vereinbarten Modalitäten von mobilem Arbeiten/Home Office. Verhandelt wurde zwischen den hauptamtlichen bestellten Vertretern der Dienststellenleitung sowie den 4 ehrenamtlichen Personalräten des Versorgungswerks und fertigstellung in zwei ganztägigen Klausurtagungen ohne Hilfe externer Berater.

Ergebnis

Entgeltanpassungen: Erhöhung von +2,5% gegenüber den Indexvorgaben mit +1,4% unter zusätzlicher Einbeziehung anderer Komponenten wie ein kostenfreies JobTicket für alle Mitarbeiter auf 3 Jahre befristet, Erhöhung des Urlaubsanspruchs von 29 auf 30 Tage sowie der Einmalzahlung von je 50 Euro für die Monate November und Dezember 2022 als Energiekostenzuschuss.

Dienstvereinbarungen Arbeitszeit / Mobile Arbeit: Flexible Regelungen zu mobilen Arbeiten: 50% Regelung, individuelle Handhabung; Evaluierung der DV innerhalb von 2 Jahren; Die Abstimmung in Bezug auf mobiles Arbeiten und Arbeitszeit wurde auf die Abteilungen übertragen; Gleitzeiterfassung für außertarifliche Mitarbeiter mit der erstmaligen Möglichkeit auch Gleittage zu nehmen

Erstmals haben sich viele Mitarbeiter für den Einsatz von uns als Personalrat bedankt.