Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2023

Projekt: Verwaltung im Wandel - mehr jugendliche Mitsprache
Bewerber/in: Jugend- und Auszubildendenvertretung Kreisverwaltung Recklinghausen
Beschäftigtenzahl: mehr als 1000
Projektzeit: 7/2021 bis 6/2023

 

Kurzbeschreibung

Bessere Bedingungen für Azubis und Ausbildende schaffen durch Verbesserungen in drei Schwerpunktbereichen: Aufnahme von Azubis in die DV zur mobilen Arbeit, Zahlung einer Technikpauschale zur Anschaffung mobiler Endgeräte für Azubis, Prämie zur Ausbildungswertschätzung.

Motiv

Die Corona-Pandemie wirkte in der öffentlichen Verwaltung wie ein Brandbeschleuniger für viele verschiedene Prozesse. Im Blickpunkt stand vor allem die Digitalisierung. Von mobiler Arbeit über Videokonferenzen bis hin zu Ausbilden auf Distanz wurden viele Verhaltensmuster aufgebrochen und neu bewertet. Da der Fachkräftemangel vor der öffentlichen Verwaltung keinen Halt macht, wollen wir als JAV die besten Bedingungen für die aktuellen und zukünftigen Auszubildenden mitgestalten.

Vorgehen

Viele Gespräche, Anträge, Verhandlungen (siehe genauer unter Ergebnis)

Ergebnis

Anpassung Dienstvereinbarung mobiles Arbeiten: Aufgrund der Pandemielage wurde für Beschäftigten der Kreisverwaltung Recklinghausen die Möglichkeit geschaffen mobil zu arbeiten. In einer Dienstvereinbarung wurde geregelt, wer und wie mobil gearbeitet werden kann. Leider fielen die Auszubildenden nicht unter diese Reglung und konnten auch während der Pandemie nicht von zuhause arbeiten. Nach vehementen Gesprächen mit den entscheidenden Personen haben wir im ersten Schritt erreicht, dass eine Testphase für die Gewährung von Homeoffice für Azubis eingeführt wurde. Perspektivisch sollen die Auszubildenden fest in die Dienstvereinbarung mitaufgenommen werden.

Technikpauschale: Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde neben der öffentlichen Verwaltung auch der Schulbetrieb stark digitalisiert. So wurden ganze Kurse ausschließlich per Videokonferenz gelehrt. Eine Ausstattung der Auszubildenden/Schüler*innen zur adäquaten Teilnahme wurde weder seitens der Schule noch der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt. Wir als JAV konnten nach vielen Gesprächen erreichen, dass alle Auszubildenden bei der Kreisverwaltung Recklinghausen eine technikpauschale i. H. v. 150,00 € erhalten, sodass ein Endgerät zur Teilnahme an digitalen Formaten beschafft werden konnte.

Ausbilderwertschätzung: Die Kreisverwaltung beschäftigt zahlreiche Ausbildende in den einzelnen Facheinheiten, um eine gute Ausbildung der neuen Azubis zu gewährleisten. Die Ausbildung der Azubis erfolgt neben dem alltäglichen Arbeitsaufwand. Sie ist somit mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden, wird jedoch weder über Stellenanteile oder anderen Anreizen angemessen wertgeschätzt. Andere Kommunen sind hier fortschrittlicher unterwegs und honorierten die Ausbildung ihrer Azubis. Nach vielen Anträgen und intensiven Gesprächen mit dem Landrat, dem Personalbereich der Kreisverwaltung und vielen weiteren Akteuren, ist es uns nun gelungen folgende Prämie zur Ausbildungswertschätzung zu erreichen: Für jede*n Auszubildenden oder Anwärter*in, die/der in einem Bereich ausgebildet wurde, erhält der jeweilige Fachdienst 50€. Am Ende eines Jahres berechnet der Ausbildungsbereich die Gesamtsumme, die nach der Haushaltsgenehmigung in das Budget des Fachdienstes übertragen wird. Der Fachdienst bzw. das Team der an der Ausbildung in Ihrem Fachdienst Beteiligten entscheidet anschließend, wofür die Prämie genutzt wird (z.B. gemeinsame Aktivitäten wie Pizzaessen, Klettern, usw.) Darüber hinaus werden alle Ausbildenden jährlich zu einem Essen mit dem Landrat als kleines Dankeschön eingeladen.