Nominierung Deutscher Betriebsräte-Preis 2017

Projekt: GuD Gemeinsam unter einem Dach – Umstrukturierung und Umzug
Bewerber/in: Konzernbetriebsrat der Gewobag Wohnungsbau- Aktiengesellschaft Berlin
Beschäftigtenzahl: ca. 600
Branche: Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Gewerkschaften: ver.di

 

Stichworte zum Projekt

  • Zentralisierung führt zu umfassenden Strukturänderungen
  • Betriebsrat vereinbart betriebspartnerschaftlichen Beteiligungsprozess
  • Stabilitätspakt verhindert betriebsbedingte Kündigungen und Outsourcing

Motiv

In 2012 erklärte der Arbeitgeber, dass er umfassende Strukturänderungen im Unternehmen durchführen will und einen zentralen Verwaltungsstandort plant. Damit verbunden war die gleichzeitige Auflösung der dezentralen Geschäftsstellen. Zu den umfassenden Strukturänderungen gehörte die Einführung eines Service-Centers, die Zentralisierung der Standardprozesse, die Zusammenfassung von Organisationsbereichen und die Einführung von neuen Teamstrukturen. Dies bedeutete massive Veränderungen für den Arbeitsalltag der Gewobag-Beschäftigten.

Vorgehen

Der Betriebsrat der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft entschied sich dazu, diese Veränderung von Beginn an aktiv mitzugestalten. Er erarbeitete ein Leitbild für die Zusammenarbeit. Ein externer Moderator kam während des gesamten Prozesses zum Einsatz. Wichtig war die intensive Einbindung und Beteiligung der Kollegen – und das alles in einem zeitlich straffen Projektablauf. So einigten sich die Interessenvertreter mit dem Unternehmen auf einen betriebspartnerschaftlichen Beteiligungsprozess. Dazu wurde u.a. die Betriebsvereinbarung zur Umsetzung des Projektes „Gemeinsam unter einem Dach“ geschlossen.

Ergebnisse

Es wurde ein Stabilitätspakt für die gesamte Maßnahme und 2 Jahre danach vereinbart. Dies beinhaltet den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Entgeltsicherung, Schutz vor Abgruppierungen, Qualifizierungsanspruch, Verhinderung des Outsourcings von Abteilungen oder Aufgaben (auch nicht konzernintern). Hinzu kommen Regelungen zur gesundheitsfördernden Arbeitsplatzgestaltung, Vermeidung von Leistungsverdichtung durch Ermittlung der Personalbedarfe in den neuen Strukturen, Nachteilausgleich für Standortverlagerung (Fahrtkostenzuschuss, Parkplätze, Einmalzahlung).