Projekt: | Gelebte Mitbestimmung in nahezu allen Unternehmensstandorten |
Bewerber/in: | Konzernbetriebsrat der SYNLAB Holding Deutschland GmbH |
Beschäftigtenzahl: | ca. 4.000 |
Branche: | Laborbetrieb |
Gewerkschaften: | IG BCE |
Stichworte zum Projekt
Motiv
Der international aufgestellte Labordienstleister beschäftigt in Deutschland über 4.000 Mitarbeiter an einer Vielzahl von Standorten – bis 2013 allerdings ohne nennenswerte Mitbestimmungsstrukturen. Beschäftigte fühlten sich zunehmend der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt. Teilweise gab es drastische Gehaltsunterschiede bei gleicher Tätigkeit. Es fehlten verbindliche Regelungen, so u.a. zu Arbeitszeit, Urlaub und Weihnachtsgeld. Trotz Unternehmenswachstum wurden die Belange der Mitarbeiter nicht ausreichend berücksichtig.
Vorgehen
Nach mehreren gescheiterten Versuchen einen Betriebsrat am Firmenhauptsitz in Augsburg zu gründen, gelang dies schließlich mit Unterstützung der IG BCE. Zunächst im medizinischen Versorgungszentrum, dann folgten kurz darauf die Logistik, das Umweltinstitut sowie die Holding (Verwaltung). Diese Initialzündung führte dazu, dass sich an weiteren Standorten erstmals Betriebsräte gründeten. Trotz der komplexen Konzernstruktur mit zahlreichen GmbHs ist es gelungen, die Mitbestimmung auf Konzernebene zu errichten. Zum Zeitpunkt der Bewerbung bildeten sich mit Hilfe des KBR und der GBR weitere Betriebsräte.
Ergebnisse
Bis 2015 wurden in Deutschland rund 2.800 Mitarbeiter von Betriebsräten vertreten. Darüber hinaus wurden Gesamtbetriebsräte und ein Konzernbetriebsrat installiert. Ebenso wurden erstmals Tarifverhandlungen aufgenommen und zum Erfolg geführt. Es liegen Betriebsvereinbarungen u.a. zu Arbeitszeit und Rufbereitschaft vor. Der paritätisch besetzte Aufsichtsrat hat hat sich im Juli 2017 bereits konstituiert.