Teilnehmer am Deutscher Personalräte-Preis 2022

Projekt: Rentierfreitag
Bewerber/in: Personalrat Blindeninstitut Regensburg - Haupthaus
Beschäftigtenzahl: 201 bis 500
Projektzeit: 12/2021

 

Kurzbeschreibung

Jeden Freitag konnte wer möchte einen Rentierpullover, -haarreif, -brosche o.ä. anziehen, um das Miteinander zu stärken.

 

Ausgangslage

Die Stimmung zwischen den KollegInnen war aufgrund der Pandemie angespannt und merklich gedrückt. Da wir an den Vorgaben der Politik, oder dem Virus nichts ändern können, dachten wir, wir müssen eine andere Lösung finden, die KollegInnen wieder zum Lächeln zu bringen. Wenn das auch nur für einen kurzen Moment die Sorgen des Alltags vertreibt, wäre allen geholfen.

Vorgehen

Angefangen haben wir, indem wir die zentralste Person in unserer Einrichtung über unsere Idee informiert haben. Sie fand die Idee gut und hat gesagt sie würde mitmachen. Da nahezu jede/r KollegIn früher oder später an ihrem Arbeitsplatz an der Pforte vorbeikommt, war sie zur Verbreitung dieser Idee ideal. Wir haben bewusst auf eine Information über eine E-Mail o.ä. verzichtet, da jeder in diesen Tagen genügend Emails lesen muss, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Zudem werden viele Prozesse digitalisiert und über Email oder andere digitale Wege kommuniziert. Uns war es wichtig, in Zeiten von Abstand und Digitalisierung, die direkte Kommunikation zu fördern. Der „Rentierfreitag“ könnte ein kleiner Anreiz sein, um miteinander zu sprechen, im ganzen Haus und nicht nur mit den engen, direkten KollegInnen. Selbstverständlich haben wir dabei immer fleißig Masken getragen und blieben auf Abstand.
So waren wir am Freitag vor dem ersten Advent eine kleine Gruppe, welche Rentierpullover anhatten. Schnell wurden „Rentierpersonen“ angesprochen, ob wir uns abgesprochen hatten. Über die alltägliche Flüsterpost verbreitete sich der „Rentierfreitag“ schnell in den Gruppen und von Woche zu Woche wurden es mehr KollegInnen die mitgemacht haben. Um KollegInnen zu unterstützen, die nichts mit Rentieren zuhause hatten, kaufte eine Kollegin Haarreifen, die freitags bei ihr ausgeliehen werden konnten. Manche unserer Betreuten wollten auch mitmachen und haben bei ihren Eltern oder ihren Wohngruppen davon erzählt und waren stolz, dass sie an einem Spaß unter Erwachsenen teilhaben konnten. Fast täglich wurden wir angesprochen, was das mit den Rentiersachen auf sich hat und auf die Antwort: „Einfach nur, weil es lustig ist.“ mussten alle lächeln.

Ergebnis

Unser Ziel, für einen Moment alles Schlechte zu vergessen und für einen kurzen Moment unbeschwert zu sein, konnten wir den Rückmeldungen nach erreichen. In der Faschingszeit im Februar ’22 wurden wir von KollegInnen angesprochen, ob wir so eine Aktion wieder machen könnten. Leider ist uns spontan kein so „einfaches“ Thema eingefallen, bei dem jeder, ohne etwas einzukaufen zu müssen, mitmachen konnte. Aber wir haben vor, spätestens im Dezember ’22 mit dem Rentiertag weiterzumachen, wenn uns vorher nicht noch etwas anderes einfällt. Dieses Mal auch häuserübergreifend und nicht nur im Hauptgebäude.