Nominierung: Deutscher Personalräte-Preis 2022

Personalrat für das wissenschaftliche und künstlerische Personal der Universität Potsdam

Projekt: Anerkennung pandemiebedingter Belastungen von akademischen Mitarbeiter*innen

»Perspektive trotz Pandemie! - Unser Maßnahmenpaket zur Anerkennung pandemiebedingter Belastungen für akademische Beschäftigte macht es möglich.«

Susanne Gnädig, Personalratsvorsitzende

Bewerber/in: Akademischer Personalrat der Universität Potsdam
Projekt: Anerkennung pandemiebedingter Belastungen von akademischen Mitarbeiter:innen
Beschäftigtenzahl: > 1000
Projektzeit: 4/2020 bis 5/2021

 

Kurzbeschreibung des Projekts:
Initiative des Personalrats für das wissenschaftliche und künstlerische Personal zur Vereinbarung verbindlicher Maßnahmen zur Unterstützung und Entlastung akademischer Mitarbeiter:innen der Universität Potsdam bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unter den Bedingungen der Pandemie; darunter im Besonderen Verlängerungsoptionen befristeter Beschäftigter und Leitlinien zur Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilisierung, deren Gültigkeit auch nach der Pandemie bestand hat.

Ausgangslage:
Die Covid-19-Pandemie führte zu erheblichen Einschränkungen im Arbeitsleben und stellte die akademischen Mitarbeiter:innen vor besondere Herausforderungen, was zu einer Neuorganisation ganzer Arbeitsprozesse führte (Umstellung auf Online-Lehre, Schaffung alternativer Zugänge zum Forschungsfeld etc.). Die damit verbundenen enormen zeitlichen Aufwendungen – zusätzlich verschärft durch Pflegeverantwortung für Kinder oder Angehörige – führten zu einer hohen psychischen Belastung der Beschäftigten, wobei insbesondere Beschäftigte mit befristeten Verträgen zum Teil auch um ihre akademische Karriere fürchteten (kein Erreichen des Qualifikationsziels in der gemäß Befristung vorgesehenen Zeit).

Vorgehen:
Das Gremium hat die Sorgen der Beschäftigten von Anfang an sehr ernst genommen und befasste sich daher bereits im April 2020 mit der Frage, wie eine Anerkennung der (Mehr-)Belastungen erfolgen und zu einer Entlastung der Mitarbeiter:innen beitragen kann. So entstand ein Maßnahmenpaket, das Regelungen für die Bereiche Qualifikation/Forschung, Lehre und Lehrdeputat, Leistungsentgelt, Mobiles Arbeiten und Urlaub enthält und das der Personalrat initiativ der Hochschulleitung vorlegte. In einem dreimonatigen Diskussionsprozess wurden hinsichtlich der einzelnen Punkte konkrete verbindliche Regelungen vereinbart.

Endergebnis:
Die Regelungen mündeten in das „Merkblatt der Universität Potsdam zur Anerkennung pandemiebedingter Belastungen von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“. Merkblätter sind an der Universität Potsdam verbindlich umzusetzen. Während die Bundesregierung im März bzw. Oktober eine „Corona-Regelung“ (§ 7 Abs. 3 WissZeitVG) für befristete akademische Mitarbeiter:innen auf Qualifikationsstellen getroffen hatte, die den Universitäten die Möglichkeit einräumte, Mitarbeitende um ein weiteres Jahr befristet beschäftigen zu können, haben wir als Personalrat vereinbart, dass jede:r befristete Beschäftigte eine Verlängerung seines bestehenden Arbeitsverhältnisses von bis zu einem Jahr erhält. Bis heute haben bereits 206 Beschäftigte von dieser Regelung Gebrauch gemacht, ca. 15% der befristeten akademischen Beschäftigten an der Universität Potsdam. Zudem sicherte die Dienststelle zu, Leitlinien zur Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilisierung (Mobiles Arbeiten) gemeinsam mit dem Personalrat auf den Weg zu bringen, die dann auch im November 2020 veröffentlicht werden konnten und langfristig Gültigkeit haben. Nähere Informationen zum Merkblatt sind unter folgendem Link auf den Webseiten des Personalrats veröffentlicht:
https://www.uni-potsdam.de/de/personalvertretungen/wimipr/informationen-zum-merkblatt-der-universitaet-potsdam-zur-anerkennung-pandemiebedingter-belastungen-von-wissenschaftlichen-mitarbeiterinnen-und-mitarbeitern