Projekt: | Europaweite Rahmenvereinbarung zum Gesundheitsmanagement |
Bewerber/in: | Eurobetriebsrat der Rheinmetall AG |
Beschäftigtenzahl: | 22641/ Inland: 11959 |
Branche: | Defence und Automotive |
Gewerkschaften: | IG Metall und IG BCE |
Stichworte zum Projekt
Motiv
Steigende physische und psychische Belastungen prägen auch den Alltag der Beschäftigten bei der Rheinmetall AG. Die Folgen des demografischen Wandels sind bereits spürbar. Er erfordert einen nachhaltigeren Umgang mit personellen Ressourcen, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten.
Auf der Agenda des Europäischen Betriebsrats der Rheinmetall AG stehen die Themen »Gesundheitsmanagement« und »Gute Arbeit« daher bereits seit längerem ganz oben.
Eine Betriebsvereinbarung der Kolbenschmidt Pierburg AG lieferte eine gute Grundlage für eine Vereinbarung zum Gesundheitsmanagement auf der europäischen Ebene. Die Kolbenschmidt Pierburg AG repräsentiert im Rheinmetall-Konzern den Bereich Automobiltechnik.
Vorgehen
Der Europäische Betriebsrat bildete eine länderübergreifende sechsköpfige Projektgruppe. Zwei externe Berater brachten ihre Sachkunde ein. Ein erster Schritt war die ausführliche Befragung der betrieblichen Interessenvertreter an den verschiedenen europäischen Standorten. Das Ergebnis die ser Befragung bildete die Grundlage für das weitere Vorgehen. Es zeigte sich, dass die Beschäftigten nicht nur bei einzelnen Arbeitsabläufen massive Defizite sahen, sondern auch die Themen Gesundheitsförderung, Mitarbeiterbeteiligung und Stressreduktion und -bewältigung dringend auf die Agenda gehörten.
Als häufigste psychische Belastungen wurden übereinstimmend genannt: Burnout, Stress, Leistungsdruck, Angst um den Arbeitsplatz, Versagensängste, Depressionen, Mobbing und Führungskultur.
Die auf europäischer Ebene angestrebte Rahmenvereinbarung Gesundheitsmanagement des Betriebsrats sollte folgende Ziele erreichen:
Sie soll länderübergreifend eine Orientierungshilfe sein und den betrieblich Verantwortlichen einheitliche Standards im Gesundheitsmanagement vorgeben.
Sie soll auch für die Beschäftigten ein Signal sein und die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen (Stichwort: »great place to work«).
Eine Vereinbarung auf europäischer Ebene steckt den betrieblichen Sozial partnern vor Ort den Rahmen für ihre Aktivitäten und stärkt ihnen den Rücken.
Ergebnisse
Am 19. Juni 2012 unterzeichneten die Betriebsparteien für alle europäischen Standorte der Rheinmetall AG die Rahmenbetriebsvereinbarung Gesundheitsmanagement. Das mit der Konzernleitung ausgehandelte systematische Gesundheitsmanagement besteht aus vier Säulen:
Arbeitnehmer in neun europäischen Ländern profitieren von der Lösung.
Die länderübergreifende Projektgruppe begleitet kontinuierlich die Umsetzung der europaweiten Vereinbarung. Dabei helfen Reporting und Monitoringstrukturen.
Die kontinuierliche Evaluation ist ein Kern des neuen Gesundheitsprogramms.