Preisträger Silber

Gesamtpersonalrat der Stadtverwaltung Frankfurt a.M.
Projekt: AnStadt INTOLERANZ – Diversität leben. Werte achten    

► Beiträge in "Der Personalrat" 11/2021

„Mit der Kampagne wollen wir ein starkes Zeichen für Offenheit, Vielfalt, Respekt und Toleranz in unserer Stadtverwaltung setzen.“

GPR-Vorsitzender Christian Barthelmes (vorne Mitte) mit Gremium

Daten und Stichworte zum Projekt

Bewerber/in: Gesamtpersonalrat der Stadtverwaltung Frankfurt a.M.
Projekt: AnStadt INTOLERANZ – Diversität leben. Werte achten
Beschäftigtenzahl:

mehr als 1.000  

Projektzeit: 6/2019 bis 11/2020

 

Kurzbeschreibung

Mit verschiedenen Aktivitäten wurde die Solidarität der Belegschaft untereinander gestärkt

Motiv

Zur Stadtverwaltung Frankfurt gehören über 60 Ämter und Betriebe, wo derzeit ca. 13.000 Personen beschäftigt sind. Über die letzten Jahre hatte sich die Haltung gegenüber Fremden und/oder vermeintlichen Minderheiten verändert: fremdenfeindliche Statements werden offen(er) angesprochen, die Ausgrenzung von Minderheiten gilt vermehrt als akzeptabel und wird wieder salonfähig. Auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren von solchen Bemerkungen oder von solchem Verhalten betroffen. Der Gesamtpersonalrat (GPR) wollte dem etwas entgegensetzen und die Themen Diversität, interkulturelle Kompetenz und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bei den Kollegen und Kolleginnen thematisieren. Es sollte wieder einen respektvollen Umgang mit allen Menschen geben, wofür die Stadtverwaltung eintreten wollte. Die gestiegene Diversität sollte nicht nur als Anstrengung, sondern als eine Bereicherung gesehen werden. 

Vorgehen

Mit Unterstützung der Amtsleitung des Amts für multikulturelle Angelegenheiten organisierte der GPR eine Klausurtagung. In dieser entwickelte er seine Position und konkrete Ideen und erstellte einen Projektauftrag inkl. einer Kostenkalkulation. Der GPR trat in Gespräche mit dem Oberbürgermeister, dem Bürgermeister sowie dem Personaldezernenten der Stadtverwaltung, um zu klären, wie diese eine Kampagne des GPR unterstützen könnten, auch finanziell. Das Gremium organisierte mit allen örtlichen Personalräten eine Schulung zur gemeinsamen Meinungsbildung und zur Planung konkreter Aktionen. Die Amts- und Betriebsleitungen der Ämter und der Betriebe benannten auf Anregung des GPR Projektbotschafter, um eine bessere Vernetzung hinein in die Ämter zu erreichen. Er organisierte eine Plakatkampagne in allen Liegenschaften der Stadtverwaltung, gemeinsam mit der Stadtregierung veröffentlichte er eine GPR-Stadtzeitung. Alle Aktivitäten des GPR wurden auf einer stadtinternen Homepage veröffentlicht, des Weiteren kooperierte er mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Bildungsstätte Anne Frank, Makkabi Frankfurt e.V. sowie mit Vertretern der Wissenschaft. Um herauszufinden, wie die Situation konkret in der Stadtverwaltung Frankfurt ist, entwickelte er eine Standortbestimmung und leitete daraus den nötigen Handlungsbedarf ab.

Ergebnis

In einem Workshop entstanden drei Papiere (Abschlussdokumentation inkl. Handlungsbedarfe), die der GPR in einer Abschlussveranstaltung an den Magistrat als Handlungsauftrag übergab: In dem ersten Papier ist eine kurze Zusammenfassung des Projekts mit vielfältigen themenbezogenen Handlungsbedarfen, die im Rahmen der Kampagne gesammelt und entwickelt wurden; die beiden anderen Papiere enthalten konkrete Maßnahmenvorschläge (Entwicklung und Einführung eines Konfliktmanagementsystems innerhalb der Stadtverwaltung und ein Bekenntnis aller Beschäftigten für eine Kultur des Miteinanders). Für die Einführung eines Konfliktmanagementsystems gibt es die Zusage des Personaldezernenten. Insgesamt sind sich im Rahmen der Kampagne bei der Beteiligung an über 70 Aktionen und Veranstaltungen eine Vielzahl von Beschäftigten ämter- und hierarchieübergreifend zum Thema Diversität und interkulturelle Öffnung begegnet, was die gesamtstädtische Vernetzung, den Zusammenhalt und die Solidarität untereinander deutlich stärkte.